Atralata albofascialis (Treitschke, 1829)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügel X–Y mm lang; rotbraun bis schwarz, mit zahlreichen eingestreuten weißen oder cremefarbenen Schuppen (vor allem im basalen und distalen Flügeldrittel); charakteristisch ist die weiße oder cremefarbene Querlinie bei 3/4, die parallel zum Flügelaußenrand verläuft und manchmal auch stumpfwinkelig gebogen ist; Hinterflügel schwarz, mit weißer Basis und weißer, gebogener Querlinie, die parallel zum Flügelaußenrand verläuft.

Ähnliche Arten: Vorderflügel bei den ähnlichen Pyrausta cingulata und Pyrausta rectefascialis mit mehr oder weniger gerader weißer Querlinie, bei Pyrausta nigrata ist diese ungleichmäßig dick und weist einen deutlichen Knick vor dem Hinterrand auf; letzte Art außerdem mit weißem Mittelpunkt und weißem Strich an der Basis des Hinterrandes. Querlinie der Hinterflügel aller drei Arten vorn mit deutlich größerem Abstand zum Außenrand der Flügel als hinten.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: stark gefährdet

Merkmale

Verbreitung

Von der Iberischen Halbinsel, Italien, Mazedonien und Bulgarien nördlich bis Mitteleuropa, in Schweden auf Öland und Gotland, Baltikum, östlich bis Russisch Fernost (Hannemann 1964; Palm 1986; Sinev 2008).

Lebensweise

Die Larve miniert in den Blättern von Inula conyza (Schütze 1931; Hering 1957: 565; Hasenfuß 1960) und Erigeron atticus (Asteraceae) (Slamka 2010).
Die Falter werden in den Blüten von Margeriten gefunden.

Lebensräume

Trockenwarme Standorte des Offenlandes.

Bestandssituation

Rote Liste Deutschland (Nuss et al. 2012): stark gefährdet.

In Mitteleuropa meist selten und lokal.

Aus Sachsen wurde die Art historisch nur von Schweitzer (1931: 55) aus dem Vogtland gemeldet, aber es sind keine Belegexemplare bekannt (Graf et al. 2004). Der erste sichere Nachweis aus Sachsen wurde von Bernd Garbe am 21.Mai 2015 aus der Umgebung von Espenhain mit einem Fotobeleg auf INSEKTEN SACHSEN erbracht.

Literatur

  • Graf, F., C. Kaiser, H. Leutsch, M. Nuss, H.-P. Reike, A. Stübner & S. Wauer 2004: Aktuelle Daten zu den Microlepidoptera Sachsens mit Hinweisen zu anderen Bundesländern (Lep.) V. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden 48 (3/4): 207–212.
  • Hannemann, H.-J. 1964: Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera II. Die Wickler (s.l.) (Cochylidae und Carposinidae). Die Zünslerartigen (Pyraloidea). S. i–viii, 1–401, Taf. 1–22. – In: F. Dahl, Die Tierwelt Deutschlands, 50. Teil 50. – Gustav Fischer, Jena.
  • Hasenfuß, I. 1960: Die Larvalsystematik der Zünsler (Pyralidae). – Abhandlungen zur Larvalsystematik der Insekten, Berlin 5: 1–263.
  • Hering, E. M. 1957: Bestimmungstabellen der Blattminen von Europa. – Dr. W. Junk, s’-Gravenhage. Bände 1–2: 1185 S., Band 3: 47 S., 86 Taf.
  • Nuss, M. unter Mitarbeit von G. Baisch, W. Biesenbaum, H. Blackstein, U. Büchner, U. Deutschmann, D. Eichstädt, R. Gaedike, M. Gerstberger, T. Karisch, C. Kayser, I. Landeck, H. Leutsch, H.-J. van Loh (†), R. Mörtter, H. Pröse (†), H. Retzlaff, T. Rutten, A. Segerer, R. Seliger, W. Speidel, A. Stübner, R. Sutter, F. Theimer, H. Wegner & A. Werno 2012 ("2011"): Rote Liste und Gesamtartenliste der Zünslerfalter (Lepidoptera: Pyraloidea) Deutschlands. S. 325–370. – In: M. Binot-Hafke, S. Balzer, N. Becker, H. Gruttke, H. Haupt, N. Hofbauer, G. Ludwig, G. Matzke-Hajek & M. Strauch, Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3), herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz, Bonn - Bad Godesberg.
  • Palm, E. 1986: Nordeuropas Pyralider - med saerligt henblik paa den danske fauna (Lepidoptera: Pyralidae). S. 1–287, Taf. 1–8. – In: L. Lyneborg, Danmarks Dyreliv. Fauna Bøger 3. – National-Trykkerit, Copenhagen.
  • Schütze, K. T. 1931: Die Biologie der Kleinschmetterlinge unter besonderer Berücksichtigung ihrer Nährpflanzen und Erscheinungszeiten. Handbuch der Microlepidopteren. Raupenkalender-geordnet nach der Illustrierten deutschen Flora von H. Wagner. – Verlag des Internationalen Entomologischen Vereins e. V., Frankfurt am Main. 1–235.
  • Schweitzer, K. 1931: Die Groß- und Kleinschmetterlinge des Vogtlandes. – Mitteilungen der Vogtländischen Gesellschaft für Naturforschung, Plauen 1 (7): 1–84.
  • Sinev, S. Ju. 2008: Catalogue of the Lepidoptera of Russia (in Russian). – KMK Scientific Press, St. Petersburg and Moscow. 1–424.
  • Slamka, F. 2010: Pyraloidea (Lepidoptera) Mitteleuropas. Bestimmung, Verbreitung, Habitat, Bionomie. – Bratislava. 112 S.

Links

Autor(-en): Matthias Nuß, Franziska Bauer. Letzte Änderung am 30.09.2017

Atralata albofascialis im Mai 2016 auf der Hochhalde Trages bei Espenhain. Die Fundstelle ist nur etwa 100 m vom Erstfund aus dem Mai 2015 entfernt und wieder fand ich den Falter auf einer blühenden Margerite
(© Bernd Garbe)


Atralata albofascialis an einer Margeritenblüte, Hochhalde Trages bei Espenhain, 21. Mai 2015
(© Bernd Garbe)


Atralata albofascialis im Mai 2016 auf der Hochhalde Trages bei Espenhain. Die Fundstelle ist nur etwa 100 m vom Erstfund aus dem Mai 2015 entfernt und wieder fand ich den Falter auf einer blühenden Margerite
(© Bernd Garbe)
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