Vorderflügellänge 25–35 mm.
Flügeloberseiten orange mit schwarzen Flecken; vor dem Außenrand eine Reihe Dreiecke, die mit ihren Spitzen nach Innen zeigen; Außenrand dunkel; Fransen matt orange, manchmal weiß.
Flügelunterseiten: basale Hälfte matt orange bis grünlich, äußere Hälfte braunrot bis violett mit undeutlich durchschimmernden Flecken der Oberseite; beide Hälften durch eine unregelmäßige Reihe länglicher Perlmuttflecken voneinander getrennt.
Ähnliche Arten: Aufgrund der Zeichnung der Flügelunterseiten leicht von allen anderen Perlmuttfaltern zu unterscheiden.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): streng geschützt
Rote Liste Sachsen: nicht bewertet
Rote Liste Deutschland: vom Aussterben bedroht
Merkmale
Mit einer Vorderflügellänge von etwa 25 bis 30 mm, wobei die Weibchen in der Regel größer sind als die Männchen, handelt es sich um eine sehr große Perlmuttfalterart.
Auf der Vorderflügelunterseite wiederholt sich die Zeichnung der Oberseite, wobei die Grundfarbe eher gelblich und die Außenränder verwaschen erscheinen.
Die Weibchen besitzen an der oberen Kante im vorderen Drittel des Vorderflügels einen kleinen weißen Fleck.
Verbreitung
Der deutsche Name dieser Art verweist auf ihre östliche Verbreitung, die sich ausgehend von dem Baltikum, Ostpolen, Rumänien und Ungarn über den Ural bis nach Süd-, Westsibirien, Nordwestkasachstan und Japan erstreckt (Nuß 1998).
In Deutschland kommt die Art in den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern vor, was zugleich die Arealwestgrenze darstellt. Aus Sachsen stammt ein einzelner Fund dieser Art aus der Umgebung von Freiberg im Jahr 2005 (Reinhardt et al. 2007).
Lebensweise
Der Östliche Perlmuttfalter bildet eine Generation, deren Falter von Juli bis August fliegen. Die Falter saugen gern an Brombeer-Blüten (Rubus spec.). Als Nahrungspflanze der Larven gilt das Sumpfveilchen (Viola palustris) (Nuß 1998).
Lebensräume
In Ostdeutschland fliegt die Art sporadisch auf Moorwiesen und Flachmooren mit Beständen der Wirtspflanze (Settele et al. 2009).
Bestandssituation
Die Art wandert seit den 1970er Jahren immer wieder in Vorpommern und Brandenburg ein (Reinhardt et al. 2007). In Sachsen zunächst ein Fund bei Freiberg (Weyer 2006; Reinhardt et al. 2007) sowie am 17.07.2015 (1 Exemplar) und am 21.07.2015 (1 Männchen, 3 Weibchen) in der Königsbrücker Heide (Zinner 2016).
Literatur
- Reinhardt, R., H. Sbieschne, J. Settele, U. Fischer & G. Fiedler 2007: Tagfalter von Sachsen. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden Beiheft 11: 1–695, 1–48.
- Settele, J., R. Feldmann & R. Reinhardt 1999: Die Tagfalter Deutschlands. – Eugen Ulmer, Stuttgart. 452 S.
- Settele, J., Steiner, R., Reinhardt, R., Feldmann, R. & G. Hermann 2009 (2. Aufl.): Schmetterlinge. Die Tagfalter Deutschlands. – Ulmer, Stuttgart. 256 S.
- Tolman, T. & R. Lewington 1998: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. – Franckh-Kosmos, Stuttgart. 319 S., 104 Tafeln. (Übersetzung und fachliche Bearbeitung der 1. Aufl. von M. Nuss; 2. Aufl. 2012 von Heidrun Melzer).
- Weyer, S. 2006: Beitrag zur Bestandsentwicklung der Tagfalterfauna von Freiberg und dessen anschließenden Gebieten [Lep]. – Mitteilungen sächsischer Entomologen 75: 19–28, 32.
- Zinner, F. 2016: Argynnis laodice (Pallas, 1771) im NSG Königsbrücker Heide (Sachsen) [Lep-Nym]. – Mitteilungen sächsischer Entomologen 35 (115): 15–16, Titelfoto.
Links
Autor(-en): Susanne Kurze, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 03.03.2016