Flügelunterseite hellbraun, Zeichnung kontrastarm, weiße Strichellinie auf Vorder- und Hinterflügel nicht stark unterbrochen, schwach ausgebildete orange Flecke am Hinterrand des Hinterflügels.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Rote Liste Deutschland: Vorwarnliste (noch ungefährdet)
Merkmale
Ei: schmutzig weiß, mit schwach erhabenen Strukturen und flach eingesenkter Micropyle.
Verbreitung
Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft in der norddeutschen Tiefebene. Von hier ist die Art südlich bis Nordportugal und Zentralspanien, den Apennin, Griechenland, die Türkei und Israel sowie östlich bis zum Fluss Ural verbreitet (GBIF).
Lebensweise
Zur Eiablage werden krüppelig wachsende, auf Stock gesetzte oder junge Schlehen (Prunus spinosa) bzw. deren junge Wurzelausschläge genutzt. Bevorzugt werden Büsche und Zweige, die unmittelbar auf Gestein oder Rohboden wachsen, also Substrat, das sich bei Sonnenschein schnell erwärmt. Die Eier sind am besten an glattrindigen Schlehenzweigen zu finden, wo sie an ein- bis dreijährigen Zweigen unterseits im Bereich kleiner Zweig- und Dorngabeln oder im Bereich von Knospen abgelegt werden.
Lebensräume
Krüppelwüchsige Schlehengebüsche an stark besonnten, trocken-warmen Standorten auf Felsen, Geröllhalden, Keuperrutschungen, Lesesteinriegeln, Trockenmauern und steilen Böschungen in Weinbergslagen (Hermann 2007). Offenhaltung von Magerrasen durch Beweidung mit Schafen und Ziegen, die zu krüppelwüchsigen Schlehenbüschen führen sowie Förderung einer blütenreichen Vegetation und Vernetzung mit Ökotonen (Bräu et al. 2013).
Bestandssituation
Nach Steinert (1891: 178) wurde 'Thecla acaciae' von dem Lithographen Jahn in den 1850er Jahren mehrfach in der Hoflössnitz gefangen; er fand Anfang Juni sowohl ausgewachsene Larven an Schlehenbüschen als auch abgeflogene Falter. Aus wissenschaftlichen Sammlungen sind keine sächsischen Belegtiere bekannt und es gibt auch keine weiteren Nachweise.
Literatur
- Bräu, M., R. Bolz, H. Kolbeck, A. Nunner, J. Voith & W. Wolf 2013: Tagfalter in Bayern. – Eugen Ulmer, Stuttgart. 781 S.
- Hermann, G. 2007: Tagfalter suchen im Winter. Zipfelfalter, Schillerfalter und Eisvögel. – Books on Demand, Norderstedt. 224 S.
- Steinert, H. 1891: Die Makrolepidopteren der Dresdener Gegend. 1. Teil: Rhopalocera. – Deutsche entomologische Zeitschrift Iris, Dresden 4: 163–197.
- Ulrich, R. 2002: Die Ausbreitung des Krueppelschlehen-Zipfelfalters Satyrium acaciae (Fabricius, 1787) im Bliesgau/Saarland. – Abhandlungen der Delattinia 28: 109–116.
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Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 06.04.2025