Vorderflügellänge 15–16 mm.
Flügeloberseiten dunkelbraun, Hinterflügel vor dem hinteren Außenrand mit orangen Flecken sowie einem Zipfel am Flügelrand; Weibchen auch auf dem Vorderflügel mit orangen Flecken vor dem Außenrand.
Flügelunterseiten dunkelbraun, mit einer feinen weißen Strichellinie, Hinterflügel vor dem Außenrand mit einer langen Reihe oranger, miteinander verbundener Flecke, an die Innen eine Reihe schwarzer, weiß begrenzter Punkte liegt.
In der Natur sieht man die Falter meist mit zusammengeklappten Flügeln, so dass die Flügelunterseiten sichtbar sind.
Ähnliche Art:
Der Braune Eichenzipfelfalter (Satyrium ilicis) weist ebenfalls dunkelbraune Flügel und unterseits eine feine weiße Strichellinie auf, die aber unregelmäßig ist und auf dem Hinterflügel befinden sich vor dem Hinterrand nur einzelne orange Flecke, die nicht miteinander verbunden sind.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): Nicht besonders geschützt
Rote Liste Sachsen: stark gefährdet
Rote Liste Deutschland: ungefährdet
Merkmale
Ei: weißlich, grau oder hellbraun, Micropyle mit allmählich einfallendem Rand (vergleiche Nierenfleck (Thecla betulae).
Verbreitung
Von England, Südschweden und Finnland südlich bis Nordspanien, Südfrankreich, Bulgarien und die Türkei, östlich bis Japan (GBIF).
Lebensweise
Die Eier werden einzeln oder zu zweien bevorzugt an jungen, ein- bis dreijährigen Schlehenzweigen oder an glattrindigen Stämmchen jüngerer, ein bis zwei Meter hoher Schlehenbüsche abgelegt. Typisch sind Stammablagen in weniger als 20 cm Höhe und Zweigablagen in 30–100 cm Höhe. An den Zweigen werden die Eier überwiegend unterseits in Zweig- und Dornengabeln abgelegt. Neben Schlehe (Prunus spinosa) werden auch Pflaume (Prunus domestica) und Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) genutzt (Hermann 2007).
Lebensräume
Gebüsche an Waldrändern, Hecken, Lichtungen und ungenutzte Flächen mit Schlehenbüschen, Obstbestände mit Pflaumenbäumen, soweit diese nicht mit Insektiziden behandelt werden sowie Auwälder und Gehölze an Gewässerrändern mit Traubenkirschen. In diesen Lebensräumen werden die Eier an Orte mit hoher Luftfeuchtigkeit, mäßiger bis fehlender Besonnung sowie in Heckennischen hineinragende dünne Zweige abgelegt. Alte, knorrige und von Flechten bewachsene Schlehenbüsche werden nicht besiedelt (Hermann 2007).
Bestandssituation
Literatur
- Hermann, G. 2007: Tagfalter suchen im Winter. Zipfelfalter, Schillerfalter und Eisvögel. – Books on Demand, Norderstedt. 224 S.
- Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 792 S.
- Weidemann, H.-J. 1995: Tagfalter. – Naturbuch Verlag, Augsburg. 659 S.
Links
- Pflaumenzipfelfalter im Lepiforum
- Toni Kasiske 2018: Die Suche nach dem Pflaumenzipfelfalter (Satyrium pruni) im Winter. Youtube
- Toni Kasiske 2019: Die Puppe des Pflaumenzipfelfalters (Satyrium pruni). YouTube
- Toni Kasiske 2021: Der Nachweis des Pflaumen-Zipfelfalters (Satyrium pruni) im Winter - Folge II. YouTube
- Tonie Kasiske 2023: Die Suche nach den Eiern des Pflaumen-Zipfelfalters (Satyrium pruni) im Winter - Folge III. YouTube
- Toni Kasiske 2024: Die Suche nach dem Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni) mit UV-Licht. YouTube
Autor(-en): Matthias Nuß, Bernd-Jürgen Kurze. Letzte Änderung am 06.04.2025