Östlicher Quendelbläuling (Pseudophilotes vicrama (Moore 1865))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge 10–12 mm.

Flügeloberseiten des Männchens blau und mit schwarzen Flügelrändern, die des Weibchens braun mit blauer Bestäubung; beide Geschlechter mit einem dunklen Mittelpunkt auf allen Flügeln und schwarz weiß gescheckten Fransen.

Flügelunterseiten grau, mit fetten schwarzen Punkten, auf den Hinterflügeln ein orangefarbenes, schwarz eingefasstes Band.

Ähnliche Arten: Der Fetthennenbläuling (Scolitantides orion) ist in beiden Geschlechtern oberseits dunkelblau sowie unterseits weiß gefärbt mit fetten schwarzen Punkten. Vom Westlichen Quendelbläuling (Pseudophilotes baton), der in Sachsen nicht vorkommt, nur durch Genitalstrukturen unterscheidbar.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): streng geschützt
Rote Liste Sachsen: vom Aussterben bedroht
Rote Liste Deutschland: vom Aussterben bedroht

Synonyme

Turanana schiffermuelleri Hemming, 1929

Merkmale

Verbreitung

Von Mittel- und Südosteuropa über die Türkei, den Kaukasus und Mittelasien bis zum Altai und Tuwa sowie nach Pakistan und Nordindien.

Lebensweise

Die Eier werden an Sandthymian (Thymus serpyllum) abgelegt, an dem die Larven fressen. Pro Jahr entwickeln sich zwei Generationen, deren Falter von Mai bis Mitte Juni sowie von Mitte Juli bis Mitte August fliegen.

Lebensräume

Nährstoffarme Sandböden an heißen Standorten mit windschützenden Landschaftselementen sowie Sandthymianbeständen und Störstellen in der Vegetation.

Bestandssituation

Aufgrund des Verlustes der Lebensräume durch fortschreitende Sukzession, Eutrophierung und Aufforstung ist die Art in Sachsen und Deutschland verschollen. Der letzte Nachweis in Sachsen und Deutschland erfolgte 2002 (Sbieschne et al. 2014).

Literatur

  • Hardtke, H.-J. & M. Nuss 2003: Zum Vorkommen der Quendel-Bläulinge Pseudophilotes baton und P. vicrama in Sachsen (Lep., Lycaenidae). – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden 47 (2): 111–114. 
  • Reinhardt, R. 2007: Rote Liste Tagfalter Sachsens. – Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hrsg.). 29. S.  
  • Sbieschne, H., D. Stöckel, T. Sobczyk, M. Trampenau & R. Reinhardt 2014: Die Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) der Oberlausitz. Teil 4: Tagfalter. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 18: 224 S.
  • Sobczyk, T. & J. Gelbrecht 2004: Zur Arealregression der an Thymian (Thymus) gebundenen Arten Scopula decorata ([Denis & Schiffermüller], 1775) und Pseudophilotes vicrama (Moore, 1864) in Deutschland (Lepidoptera, Geometridae et Lycaenidae). – Märkische Entomologische Nachrichten 6 (1): 1–16.

Links   

 

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 05.03.2021

Männchen des Östlichen Quendelbläulings aus Coswig bei Dresden vom 10.06.1902, leg. R. Seiler. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden.
(© Matthias Nuß)


Männchen des Östlichen Quendelbläulings aus Coswig bei Dresden vom 10.06.1902, leg. R. Seiler. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Flügelunterseiten.
(© Matthias Nuß)


Weibchen des Östlichen Quendelbläulings aus der Umgebung von Hoyerswerda vom 17.05.1986, leg. E. Kwast. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden.
(© Matthias Nuß)
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