Storchschnabelbläuling (Eumedonia eumedon (Esper, 1780))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge 15–17 mm.

Flügeloberseiten in beiden Geschlechtern braun, Vorderflügel mit schwarzem Punkt in der Flügelmitte; Hinterflügel der Weibchen mit einer kurzen Reihe orangener Punkte vor dem Außenrand, die sich manchmal undeutlich auf dem Vorderflügel fortsetzt.

Flügelunterseiten hellbraun, an der Basis hellblau, auf dem Hinterflügel ein deutlicher weißer Strich vom Mittelpunkt bis zu den orangen Randflecken.

Ähnliche Arten: Sonnenröschenbläuling (Aricia agestis) mit gescheckten Flügelfransen und auf der Unterseite der Hinterflügel ist der weiße Wisch vor dem Mittelfleck unterbrochen.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): Nicht besonders geschützt
Rote Liste Sachsen: nicht bewertet
Rote Liste Deutschland: gefährdet

Merkmale

Verbreitung

Europa, Türkei, Mongolei, Tienshan, Altai (Tolman & Lewington 1998).

Lebensweise

Die Larven leben an verschiedenen Storchschnabelarten (Geranium sp.). Die Eier werden in die Blüte an den Griffel (Stylus) abgelegt (Ebert & Rennwald 1993: 349–356).

Lebensräume

Ungemähte, meist gebüschnahe, oft nur wenige Quadratmeter große Bestände von Blut- (Geranium sanguineum), Sumpf- (Geranium palustre) und seltener auch Wiesenstorchschnabel (Geranium pratense) (Ebert & Rennwald 1993: 349–356).

Bestandssituation

Es gibt insgesamt sehr wenige Nachweise dieser Falterart aus Sachsen (vergleiche Reinhardt et al. 2007):

  • 1 Falter: Großschönau in der Lausitz, Voigt (Möschler 1858; kein Beleg bekannt)
  • Oberwiesenthal, Zechengrund, 04.07.1938, leg. Trübsbach (Bergmann 1952; kein Beleg bekannt)
  • 3 Falter: Lausitzer Bergland, Ende Juni 1953 (Naturkundemuseum Chemnitz)
  • 1 Falter: Zwönitz, Dorfchemnitz, Christelgrund, 23.06.1968, Wintermann (Reinhardt et al. 2007; kein Beleg bekannt)
  • 2 Falter: Tannenbergsthal, Jägersgrüner Hochmoor, 1986, Kropf (Ebert 1993; kein Beleg bekannt)
  • 1 Falter: südwestlich Markneukirchen, 11.07.1970, Sandner (Naturkundemuseum Chemnitz; vergleiche Ebert 1993; Sandner 2000)
  • Annaberg-Buchholz, Steinbach, 15.06.2003, Dietrich (Dietrich 2005)

Literatur

  • Bergmann, A. 1952: Die Grossschmetterlinge Mitteldeutschlands. Band 2: Tagfalter, Verbreitung, Formen und Lebensgemeinschaften. – Jena & Leipzig, XII, 495 S. 66 Taf.
  • Dietrich, W. 2005: Beitrag zur Kenntnis der Tagfalter im Mittleren Erzgebirge [Lep]. – Mitteilungen sächsischer Entomologen 70: 3–9.
  • Ebert, G. & E. Rennwald 1993: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1: Tagfalter II. – Eugen Ulmer, Stuttgart. 535 S.
  • Ebert, K. 1993: Die Großschmetterlinge des Vogtlandes (Insecta, Lepidoptera). – Neue Entomologische Nachrichten 31: 1–180.
  • Möschler, H. B. 1858: Die Schmetterlinge der Oberlausitz. – Neues Lausitzisches Magazin 34: 236–337.
  • Reinhardt, R., H. Sbieschne, J. Settele, U. Fischer & G. Fiedler 2007: Tagfalter von Sachsen. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden Beiheft 11: 1–695, 1–48.
  • Sandner, K.-H. 2000: Bemerkungen zur Populationsdynamik einiger ausgewählter Schmetterlingsarten in der montanen Stufe des Oberen Vogtlands [Lep]. – Mitteilungen sächsischer Entomologen 52: 12–16.
  • Tolman, T. & R. Lewington 1998: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. – Franckh-Kosmos, Stuttgart. 319 S., 104 Tafeln. (Übersetzung und fachliche Bearbeitung der 1. Aufl. von M. Nuss; 2. Aufl. 2012 von Heidrun Melzer).

Links

 

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 03.04.2016

Storchschnabelbläuling, Umgebung Plauen, Juli 2017
(© Rüdiger Weis)


Storchschnabelbläuling, im Hochmoor Haarmoos bei Laufen/Salzach, Bayern, Ende Juni 2009
(© Bernd Garbe)


Eier des Storchschnabelbläulings an Wiesenstorchschnabel, Duppauer Gebirge am Uhost (Tschechien), Anfang Juli 2017. Der Ort der Eiablage ist arttypisch.
(© Falk Einenkel)


Storchschnabelbläuling, im Hochmoor Haarmoos bei Laufen/Salzach, Bayern, Ende Juni 2009
(© Bernd Garbe)
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