Heckenwickler (Archips rosana (Linnaeus, 1758))

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Diagnose

Im Vorderflügel der Männchen die Mittelbinde zum Vorderrand deutlich verjüngt, diesen manchmal nicht erreichend; vom Vorderrandfleck vor dem Saum läuft ein langer dünner Strich entlang des Saumes. Zeichnungselemente der Weibchen sehr kontrastarm.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die Larven sind grün, Kopfkapsel kastanienbraun, Nackenschild graubraun bis schwarz und mit hellem Vorderrand, Brustbeine graubraun bis schwarz, Borstenansatzstellen dunkel, zuweilen mit hellerem Hof, Analplatte wie Körper gefärbt. Ausgewachsene Larven 18-20 mm lang (Friedrich et al. 1987).

Verbreitung

Holarktisch: Europa, nördlich bis zum Polarkreis, Türkei und Transkaukasien; Küstenregionen Nordamerikas.

Lebensweise

Eine Generation im Jahr. Überwinterung als Ei in Gelegen von 30 bis 90 Eiern an Ästen von mehr als 2 cm Durchmesser. Im Gelege sind die Ränder der flachen Eier dachziegelartig überlappt. Die Larven schlüpfen kurz vor oder während der Apfelblüte. Larven von Ende April bis Mitte Mai in einem lockeren Gespinst an sich öffnenden Blatt- und Blütenknospenbüscheln, später, bis Mitte Juni, an längs oder schräg locker zusammengesponnenen bzw. -gerollten Blättern, bisweilen mehrere Blätter miteinander versponnen sowie muldenartiger, zuweilen tief reichender Fraß an jungen Früchten (Friedrich et al. 1987). Die Larven sind polyphag an einer Reihe von Laubbaumarten, sowie Himbeere und Schwarzer Johannisbeere, gelegentlich auch an Nadelgehölzen (Bradley et al. 1973).

Lebensräume

Bestandssituation und wirtschaftliche Bedeutung

Die Larven von Archips rosana können an Apfelbäumen zuweilen schädlich auftreten. Dabei ist weniger ihr Fraß an den Blättern, sondern der oberflächliche, bis zu 4 mm tiefe Fraß an den Früchten von Bedeutung (Fruchtschalenwickler). Dieser Fraß kann zu einem erhöhten Junifruchtfall führen, ansonsten kommt es an den Fraßstellen zu Verkorkungen und Deformationen (Friedrich et al. 1987).

Literatur

  • Bradley, J. D., W. G. Tremewan & A. Smith 1973: British tortricoid moths. Cochylidae and Tortricidae: Tortricinae. – The Ray Society, London. S. V–VIII, 1–251, Taf. 1–47.
  • Friedrich, G., H. Rode & U. Burth 1987 (2. Aufl.): Pflanzenschutz in der Obstproduktion. – Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin. 432 S.
  • Hannemann, H.-J. 1961: Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera I. Die Wickler (s.str.) (Tortricidae). S. V–XII, 1–233, Taf. 1–22. – In: F. Dahl, Die Tierwelt Deutschlands 48. Teil. – Gustav Fischer, Jena.
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 25.11.2013

Archips rosana am 29. Mai 2013 als Larve in einem Gewerbegebiet in Bautzen gefunden. Am 17. Juni 2013 schlüpfte ein Weibchen
(© Friedmar Graf)


Männchen von Archips rosana aus einer Larve von Eiche (vom 14.05.2013) aus Dresden-Tolkewitz gezogen
(© Franziska Bauer)


Männchen von Archips rosana aus der Umgebung von Königsbrück, geschlüpft am 31. Mai 2012
(© Friedmar Graf)


Archips rosana am 29. Mai 2013 als Larve in einem Gewerbegebiet in Bautzen gefunden. Befallssymptome
(© Friedmar Graf)


Archips rosana am 29. Mai 2013 als Larve in einem Gewerbegebiet in Bautzen gefunden. Die bereits etwas größere Larve aus dem Gespinnst geholt
(© Friedmar Graf)


Archips rosana am 29. Mai 2013 als Larve in einem Gewerbegebiet in Bautzen gefunden. Die verpuppungsbereite Larve am 9. Juni 2013
(© Friedmar Graf)


Archips rosana am 29. Mai 2013 als Larve in einem Gewerbegebiet in Bautzen gefunden. Im Bild die Puppe, die sich daraus entwickelte
(© Friedmar Graf)
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