Pfaffenhütchengespinstmotte (Yponomeuta cagnagella (Hübner, 1813))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügel weiß mit schwarzen Punkten.
Falter ohne Kenntnis der Nahrungspflanze der Larven weder nach äußeren Merkmalen, noch mithilfe Genitaluntersuchung eindeutig von Yponomeuta padellaYponomeuta malinellus und Yponomeuta mahalebella unterscheidbar.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Flügelspannweite 19–26 mm. Kopf und dessen Anhänge weiß. Thorax und Tegulae weiß. Wie bei Yponomeuta padella Vorderflügel weiß mit schwarzen Punkten; Fransensaum weiß. Hinterflügel grau. Beine weißlich; Vorderbeine im oberen Bereich dunkler. Hinterleib grau. Falter ohne Kenntnis der Nahrungspflanze der Larven weder nach äußeren Merkmalen, noch mithilfe Genitaluntersuchung eindeutig unterscheidbar von denen von Yponomeuta padella und Yponomeuta malinellus.
Ei rundlich und abgeflacht; zunächst gelb, später braun.
Larve 15–22 mm, hell gelblich-grau, dorsal etwas abgedunkelt, subdorsal mit schwarzem Fleck zu beiden Seiten der Mitte, Flecken ungeteilt, Vorderbeine schwarz. Kopfkapsel schwarz. Halsschild und Analplatte schwarz. Larve nicht unterscheidbar von der ebenfalls an Euonymus europaeus lebenden Yponomeuta irrorella. Letztere Art lebt jedoch in kleineren Nestern mit nur wenigen Larven.
Puppe einfarbig braun, höchstens die letzten drei Hinterleibssegmente dunkler. Borsten am Kremaster sehr ähnlich der Yponomeuta padella. Kokon weiß und nahzu intransparent. Puppen mit diesem Aussehen an Pfaffenhütchen sind eindeutig bestimmbar (die im Larvenstadium identische Yponomeuta irrorella hat im Puppenstadium einen schwarzen Kopf und Thorax, sowie schwarze Flügelscheiden).

Verbreitung

Die Art kommt in ganz Europa vor.

Lebensweise

Eier werden in Gelegen mit 2550 Eiern am Europäischen Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) oder Japanischen Spindelstrauch (E. japonica) abgelegt. Die Junglarven überwintern gewöhnlich. Dazu verharren sie unter der schützenden Decke des Eigeleges. Im April und Mai beginnen sie, einen Spross und Blätter zu minieren, der dadurch beginnt, herabzuhängen. Später leben sie gesellig in Gespinsten, um an den Blättern zu fressen. Die Verpuppung erfolgt im JuniJuli im Gemeinschaftsgespinst in weißen Kokons, die oftmals nahe beieinander angelegt werden.
Die Falter fliegen im JuliAugust in einer Generation pro Jahr. Sie können durch künstliche Lichtquellen angelockt werden.

Lebensräume

Yponomeuta cagnagella lebt besonders an kalkigen Standorten, wo ihre Nahrungspflanze (Euonymus europaeus) wächst.

Bestandssituation

Literatur

  • Agassiz, D. J. L. 1996: Yponomeutidae (including Roeslerstammiidae). S. 39–114. – In: A. M. Emmet, The Moths and Butterflies of Great Britain and Ireland 3: Yponomeutidae to Elachistidae. – Harley Books, Colchester, Essex.
  • Kolbeck, H. 2007: Diagnose zu Yponomeuta cagnagella im Lepiforum (Zugriff am 05.05.2014).
  • Hannemann, H.-J. 1977: Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera III. Federmotten (Pterophoridae), Gespinstmotten (Yponomeutidae), Echte Motten (Tineidae). – In: F. Dahl, Die Tierwelt Deutschlands, 63. Teil. – Gustav Fischer, Jena. 275 S., 17 Taf.

Links

Yponomeuta cagnagella im Lepiforum

 
Autor(-en): Matthias Nuß, Franziska Bauer. Letzte Änderung am 15.03.2018

Pfaffenhütchengespinstmotte, die sich aus einer Raupe, die am 27.04.2014 in Radebeul-Zitzschewig gefunden wurde (Fundstelle siehe Raupenfund von Eva-Maria Bäßler), entwickelte
(© Franziska Bauer)


Larven der Pfaffenhütchengespinstmotte in der Gemarkung Hohenprießnitz, Rieselgraben am Fichtbusch, auf Pfaffenhütchen im  Mai 2014
(© Michael Happ)


Larven der Pfaffenhütchengespinstmotte in der Gemarkung Hohenprießnitz, Rieselgraben am Fichtbusch, auf Pfaffenhütchen im Mai 2014
(© Michael Happ)


Von Gespinsten der Pfaffenhütchengespinstmotte überzogene Sträucher am 01.05.2014 in Radebeul-Zitzschewig
(© Eva-Maria Bäßler)
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