Robinienminiermotte (Macrosaccus robiniella (Clemens, 1859))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge: 2,3–3,1 mm.

Kopf: Scheitel mit langen, aufrecht stehenden Schuppen.

Flügeloberseiten: Vorderflügel basal und zum Hinterrand schwarz, Vorderrand und Flügelende orange; am Vorder- und Hinterrand jeweils 4 schräge, weiße Binden; Vor dem Flügelende mittig ein schwarzer Fleck sowie der Flügelrand mit langen weißen Schuppen (Fransen).

Nachweis: Die Larven erzeugen mit weißer Seide ovale unterseitige Blattrandminen an Robinie (Robinia pseudoacacia). Bei Chrysaster ostensackenella werden die ovalen Minen auf der Blattoberseite an der Mittelrippe angelegt und sind gelblich gefärbt. Die ebenfalls in Robinienblättern minierenden Larven des Robinien-Blatttütenfalters (Parectopa robiniella) erzeugen oberseitige Minen, die von der Mittelrippe des Blattes ausgehen und an den Minenrändern mehrfach stark ausgebuchtet sind.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Nomenklatur

Lithocolletis robiniella Clemens, 1859
Phyllonorycter robiniella (Clemens, 1859)
Macrosaccus robiniella (Clemens, 1859) (Davis & De Prins 2011)

Merkmale

Verbreitung

Die Art ist in Nordamerika heimisch (Davis & De Prins 2011). Sie wurde nach Europa verschleppt, hier 1983 erstmals in Basel (Schweiz) sowie für Deutschland erstmal 1988-1989 nachgewiesen (Whitebread 1990).

Lebensweise

Die Larven erzeugen ovale Faltenminen an den Blattunterseiten der aus Nordamerika stammenden, invasiven Robinie (Robinia pseudoacacia). Die an den Blatträndern befindlichen Minen erscheinen oberseits zu Beginn noch grünlich, verfärben sich mit zunehmender Fraßtätigkeit der Larven jedoch gelblich und schließlich hellbräunlich. Unterseits sind die Minen flächig mit weißer Seide ausgesponnen. Die Minen sind Ende September/Anfang Oktober einfach zu finden.

Lebensräume

Bestandssituation

Die Erstnachweise aus Sachsen stammen von Andreas Stübner aus dem Jahr 1999 aus Leipzig und Belgershain (Nuss & Stübner 1999).

Literatur

  • Davis, D. & J. De Prins 2011: Systematics and biology of the new genus Macrosaccus with descriptions of two new species (Lepidoptera, Gracillariidae). – Zookeys 98: 29–82.
  • Nuss, M. & A. Stübner 2000: Aktuelle Daten zur Fauna der Lithocolletinae in Sachsen (Lep., Gracillariidae). – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden 44 (4): 225–228.
  • Whitebread, S. E. 1990: Phyllonorycter robiniella (Clemens, 1859) in Europe (Lepidoptera, Gracillariidae). – Nota lepidopterologica 12 (1989): 344–353.

 

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 14.11.2022

Reichwalde, Raupe leg. 18.09.2021, e.l. 2.10.2021
(© Friedmar Graf)


Macrosaccus robiniella, erhalten aus am 1. September 2014 bei Burg eingetragenen unterseitigen Blattrandminen an Robinie (Robinia pseudoacacia). Sitzlänge des Falters etwa 2,5 mm
(© Friedmar Graf)


Ein frisch geschlüpfter Falter von Macrosaccus robiniella (links) und die leere Puppenhülle (Exuvie; rechts). Die unterseitigen Blattrandminen an Robinie (Robinia pseudoacacia) wurden am 1. September 2014 bei Burg eingetragenen. Sitzlänge des Falters etwa 2,5 mm
(© Friedmar Graf)


Macrosaccus robiniella, erhalten aus Ende August von Robinie (Robinia pseudoacacia) in der Neustädter Heide eingetragenen Minen. Falter schlüpfte am 7. September 2014. Sitzlänge des Falters etwa 2,5 mm
(© Friedmar Graf)


Blattrandmine von Macrosaccus robiniella mit leeren Puppenhüllen (Exuvien). Die Minen wurden am 1. September 2014 in der Umgebung von Burg gefunden.
(© Friedmar Graf)


Unterseitige Minen von Macrosaccus robiniella. Neustädter Heide am 29. August 2014. Nicht zu sehen: Blattoberseits befindet sich eine Mine von Parectopa robiniella
(© Friedmar Graf)


Zwei grünlich ovale Blattrandminen (obere Reihe 4., untere Reihe 5. Blatt von links) der Robinienminiermotte zwischen über 20 Minen des Robinien-Blatttütenfalters (Parectopa robiniella), die randlich deutlich mehrfach ausgebuchtet sind (Ansicht: Blattoberseite). Moritzburg-Friedewald, 27.09.2020.
(© Matthias Nuß)


Zwei grünlich ovale Blattrandminen (obere Reihe 5., untere Reihe 4. Blatt von links) der Robinienminiermotte zwischen über 20 Minen des Robinien-Blatttütenfalters (Parectopa robiniella), die randlich deutlich mehrfach ausgebuchtet sind (Ansicht: Blattunterseite). Moritzburg-Friedewald, 27.09.2020.
(© Matthias Nuß)
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