Gartenhaarmücke (Bibio hortulanus (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 6–9 mm.

Kopf: schwarz; Augen der Männchen groß, fast den gesamten Kopf einnehmend, Augen der Weibchen deutlich kleiner.

Thorax: Scutum des Männchens schwarz, des Weibchens orangerot; Flügel der Männchen klar, der Weibchen dunkel; Weibchen seitlich mit weißen Haaren; Flügelader rm kürzer als Ader rs; Beine schwarz.

Hinterleib: Männchen schwarz, Weibchen orangerot.

Ähnliche Arten: Bei Bibio anglicus besitzen die Weibchen keine weißen Haare an den Thoraxseiten und die Adern rs und rm sind gleich lang. Bei der Rotschenkligen Haarmücke (Bibio pomonae) besitzen Männchen und Weibchen rot gefärbte Schenkel (Femora). Die Männchen dieser Gattung sind ansonsten meist nur genitalmorphologisch unterscheidbar.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Von Großbritannien, Dänemark und Südschweden südlich bis an die Nordküste des Mittelmeeres sowie auf den Balearen, Sardinien, Sizilien und Kreta; östlich bis nach Westsibirien, in die Kaukasusregion, Türkei und Israel (GBIF; PESI). Auch aus Nordafrika bekannt (Naturspaziergang).

Lebensweise

Die Adulten fliegen von März bis Juni. Sie ernähren sich insbesondere auf den Blütenständen von Doldenblütlern von Pollen und Nektar, nehmen aber auch Honigtau auf. Die Weibchen graben mithilfe eines Grabdorns an den Vorderbeinen Löcher in den Boden, um dort ihre Eier abzulegen. Die Larven leben im Boden, wo sie sich von Detritus ernähren, ältere Larven fressen auch an den Wurzeln und abgestorbenen Blättern von Gräsern und krautigen Pflanzen. Sie tragen so zur Humusbildung im Boden bei.

Lebensräume

Waldränder, Gebüsche, Gärten und Wiesen.

Bestandssituation

Eine häufige Art. Die Larven können in landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturen durch ihre Fraßtätigkeit an Wurzeln, insbesondere von Sämlingen, zuweilen wirtschaftlich relevanten Schaden anrichten (Molz 1921; Börner 2009).

Literatur

  • Börner, H. 2009 (8. Aufl.): Pflanzenkrankheiten und Pflanzenschutz. – Springer, 689 S.
  • Molz, E. 1921: Weitere Beiträge zur Kenntnis der Biologie der Gartenhaarmücke (Bibio hortulanus L). – Zeitschrift für Angewandte Entomologie 7: 92–96.

Links

Autor(-en): Tommy Kästner, Matthias Nuß, Anonym. Letzte Änderung am 11.05.2024

Gartenhaarmücke bei der Paarung, links Männchen, rechts Weibchen. Elbtal bei Meißen, Mai 2019
(© Michael Braune)


Chemnitz-Röhrsdorf, 15.06.2021
(© Benjamin Franke)


Badra, Mai 2021
(© Benjamin Franke)


Preititz, Mai 2024
(© Tommy Kästner)
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