Roter Palmrüssler (Rhynchophorus ferrugineus (Olivier, 1790))

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Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Ursprüngliche Heimat ist das tropische Asien. Im Nahen Osten, im gesamten Mittelmeerraum sowie auf mehreren karibischen Inseln und in Mittelamerika ist der Rote Palmrüssler eine invasive Art. Einzelne Nachweise liegen aus den Niederlanden, Belgien und Cuxhafen vor (GBIF; El-Mergawy & Al-Ajlan 2011).

Lebensweise

Die Larven von Rhynchophorus ferrugineus fressen in weichem Gewebe in der Krone, im oberen Teil des Stammes, an der Basis der Blattstiele, im Stamm junger Palmen und im verrottenden Gewebe sterbender Palmen. Die Larven fressen sich durch das Pflanzengewebe und bewegen sich so ins Innere der Palme, wobei sie faserreichen Kot zurücklassen, der einen typischen fermentierten Geruch hat. Infolge eines starken Befalls sterben Palmen ab. Die Entwicklung erfolgt über sieben bis zwanzig Larvenstadien, wobei die Dauer eines Stadiums zwischen 24 und 241 Tagen variiert. Diese große Spannbreite scheint auf den Wettbewerb der Larven untereinander um Nahrung zurückzuführen zu sein. Der Rote Palmrüssler ist von 24 Palemenarten bekannt, tritt aber besonders an Kokospalme (Cocos nucifera) und Dattelpalme (Phoenix dactylifera) auf (El-Mergawy & Al-Ajlan 2011).

Lebensräume

Bestandssituation und wirtschaftliche Bedeutung

Der Rote Palmrüssler verursacht wirtschaftliche Schäden insbesondere an Kokospalmen und Dattelpalmen. Die Palmen können infolge eines Befalls absterben.

In Vietnam werden die Larven (‚coconut worms‘) als Delikatesse gegessen (The Food Ranger 2017). Auch in anderen Regionen werden Rhynchophoris-Larven gegessen. Dabei handelt es sich zum Teil um andere Arten, so den Schwarzen Palmrüssler (Rhynchophorus bilineatus), der auf Neuguinea an Kokospalme (Cocos nucifera), Sagopalme (Metroxylon sagu) und Metroxylon solomonense lebt, und dessen Larven als ‚sago worms‘ bezeichnet werden (Köhler et al. 2020). In Angola und anderen afrikanischen Ländern werden die Larven des Afrikanischen Palmrüsslers (Rhynchophorus phoenicis) gegessen, die dort in Raphia-Palmen und Ölpalmen (Elaeis guineensis) leben (Lautenschläger et al. 2017).

In Deutschland besteht die Möglichkeit, dass die Art mit Baumschulware eingeschleppt wird und ausgepflanzte Palmen (insbesondere in Südwestdeutschland) sowie Palmen in Kübeln befällt. 

Literatur

Links

  • The Food Ranger 2017: Insane Street Food Tour in Saigon, Vietnam – YouTube
Autor(-en): Matthias Nuß, Anonym. Letzte Änderung am 08.09.2024
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