Glänzende Smaragdlibelle (Somatochlora metallica (Vander Linden, 1825))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 50–55 mm, Hinterfügellänge: 34–38 mm.

Kopf: Augen leuchtend grün; im unteren Bereich der Stirn (Frons) ein gelbes Querband, das die beiden gelben Seitenflecken miteinander verbindet.

Thorax: Grundfarbe metallisch grün, mit zunehmendem Alter dunkler mit Kupferschimmer, ohne gelbe Flecken, leicht beborstet; Flügelbasis meist bernsteinfarben, im Hinterflügel zwei Queradern zwischen Dreieck und Basis.

Hinterleib: Metallisch grün, Segmente 2 und 3 mit kleinen gelben Seitenflecken. Bei Männchen Segment 3 deutlich verschmälert, Hinterleib in der Mitte am breitesten; obere Hinterleibsanhänge basal auseinander weichend, zur Spitze hin einander annähernd, mit zwei nach unten gerichteten Zähnen. Weibchen mit großer, senkrecht abstehender Legescheide. 

Ähnliche Arten: Andere Arten der Gattung Somatochlora mit eher schwarz gefärbtem und nur schwach glänzendem Hinterleib. Gefleckte Smaragdlibelle (Somatochlora flavomaculata) an den Seiten der Hinterleibssegmente 4 bis 9 mit gelben Flecken. Falkenlibelle (Cordulia aenea) mit einfarbig grüner Stirn, deutlich beborstetem Thorax, im Hinterflügel eine Querader zwischen Dreieck und Basis; Männchen mit keulenförmigem Hinterleib und Weibchen ohne abstehende Legescheide. 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Von Großbritannien, dem nördlichen Fenno-Skandien und Nordrussland südlich bis zu den Pyrenäen, dem Dinarischen Gebirge, Rila-Gebirge und Rhodopen. Östlich bis in die sibirische Region Tuwa und die Westmongolei. In den Alpen bis auf 2000 m (Wildermuth & Martens 2019).

Lebensweise

Die Adulten fliegen von Mitte Mai bis September. Während der Reifungszeit fliegen sie bis zu einem Kilometer vom Gewässer entfernt in Gehölzen auf Wegen, Lichtungen und an Waldrändern. Nach der Reifungszeit patrouillieren die Männchen über dem Wasser, überwiegend an Stellen ohne Wasserpflanzen und oft im Schatten überhängender Äste. Zum Paarungsverhalten liegen bisher kaum Beobachtungen vor. Das Weibchen legt die Eier ohne Begleitung des Männchens an beschattete Stellen ins Wasser oder in weiches Substrat ab. Die Larven schlüpfen im selben Jahr. Ob ein Teil der Eier überwintert ist unklar. Die Larven leben am Grund oder in der Vegetation. Sie entwickeln sich innerhalb von zwei bis drei Jahren über 12 bis 13 Stadien (Wildermuth & Martens 2019).

Lebensräume

Stehende Gewässer mit Röhrichten und Ufergehölzen, oft mit Steilufern und in Waldnähe. Weiher, Teiche, Altwässer in Auen, Moorseen, auch große Seen. Die Adulten werden auch an Fließgewässern beobachtet, allerdings kann daraus nicht auf eine Fortpflanzung in diesen geschlossen werden (Wildermuth & Martens 2019).

Bestandssituation

Die Glänzende Smaragdlibelle ist europaweit nicht gefährdet. Lokal werden Populationen durch das Ausbaggern von Entwicklungsgewässern, Rodungen der Ufergehölze oder weitere Beeinträchtigungen dezimiert oder ausgerottet (Wildermuth & Martens 2019).

Literatur

  • Bellmann, H. 1993: Libellen: beobachten – bestimmen. – Naturbuch Verlag, Augsburg. 274 S.
  • Brockhaus, T. & U. Fischer 2005: Die Libellenfauna Sachsens. – Natur & Text, Rangsdorf. 427 S.
  • Dijkstra, K.-D. B., A. Schröter & R. Lewington 2021 (2. Aufl.): Libellen Europas. Der Bestimmungsführer. – Haupt-Verlag, Bern. 336 S.
  • Dreyer, W. 1986: Die Libellen Das umfassende Handbuch zur Biologie und Ökologie aller mitteleuropäischer Arten mit Bestimmungsschlüsseln für Imagines und Larven. – Gerstenberg Verlag, Hildesheim. 219 S.
  • Heidemann, H. & R. Seidenbusch 2002: Die Libellenlarven Deutschlands. – In: F. Dahl, Die Tierwelt Deutschlands (72. Teil). – Goecke & Evers, Keltern. 328 S.
  • Sternberg, K. & R. Buchwald 2000: Die Libellen Baden-Württembergs, Band 2 Großlibellen (Anisoptera). – Eugen Ulmer, Stuttgart. 468 S.
  • Wildermuth, H. & A. Martens 2019 (2. Aufl.): Die Libellen Europas: Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt. – Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim. 958 S.
Autor(-en): Susanne Kurze, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 31.12.2022

Männchen der Glänzenden Smaragdlibelle. Zittau, Mitte Juni 2020
(© Peter Diehl)


Männchen der Glänzenden Smaragdlibelle im Flug. Schönau-Berzdorf, 12.07.2020
(© Istvan Palfi)


Glänzende Smaragdlibelle im Flug am Stockteich in Arnsdorf, August 2013
(© Peter Diehl)


Weibchen der Glänzenden Smaragdlibelle. Deutlich zu sehen die nach unten abstehende Legescheide. Tannenberg bei Geyer, 21.07.2021
(© Katrin Ritter)


Kopf der Glänzenden Smaragdlibelle. Gut zu erkennen das gelbe Querband im unteren Bereich der Stirn, welches die beiden gelben Seitenflecken miteinander verbindet. Wildenau, 22.06.2020
(© Stefan Werner)


Frisch geschlüpftes Männchen der Glänzenden Smaragdlibelle. Welxande, Mitte Juli 2016. Der Schlupf erfolgte in einer Entfernung von ca. 2–3 m vom Ufer und in einer Höhe von ca. 2,50–3 m.
(© Jörg Teumer)


Kupferfarbene Altersform der Glänzenden Smaragdlibelle. Kleiner Nachbarteich des Kleinen Filzteiches, in der Ufervegetation, September 2012. Einzelexemlare an mehreren Tagen gesehen.
(© Joachim Kupfer)
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