Alpen-Mosaikjungfer (Aeshna caerulea (Ström, 1783))

DE Deutschland Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 54–64 mm, Hinterflügellänge: 37–41 mm.

Kopf: Augen stoßen dorsal nur über einen kurzen Bereich zusammen. Berührungslinie zwischen den Augen genauso lang wie das dahinterliegende helle Dreieck am Kopfhinterrand. Ausgereifte Männchen mit blauen Augen (bei kühlem Wetter dunkel grau-violett), Weibchen und junge Individuen mit bräunlichen Augen.

Thorax: Grundfarbe braun bis schwarz, Seitenstreifen schmal und s-förmig, Antehumeralstreifen (Längsstreifen auf der Oberseite des mittleren Brustabschnitts) bei Männchen kurz, bei Weibchen fehlend. Vorderflügelrand bräunlich. 

Hinterleib: Männchen schwarz mit oberseits ausgedehnten, paarweisen hellblauen Flecken (bei kühlem Wetter dunkel grau-violett); Weibchen und junge Individuen dunkelbraun mit beigen, selten blauen Flecken. 

Ähnliche Arten: Bei Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea) und Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica) beide Geschlechter mit Antehumeralstreifen, bei Männchen länger, bei Weibchen kurz. Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea) mit gelber Vorderflügelkante und gelbem Fleck hinter den Augen. Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica) mit weniger ausgedehnter Zeichnung auf Hinterleibsoberseite. Männchen der Südlichen Mosaikjungfer (Aeshna affinis) mit dunklen Linien auf (hell-)blauen bis gelben Thoraxseiten. 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Nördliche Paläarktis, von Schottland, Skandinavien und Finnland sowie weiter östlich in Russland bis zur Beringstraße und Kamtschatka. In Mitteleuropa weitere isolierte Teilareale in den Zentral- bis Ostalpen, im Schwarzwald, im Riesengebirge sowie im Bayerischen Wald und Böhmerwald (Wildermuth & Martens 2019). 

Lebensweise

Die Adulten fliegen von Ende Juni bis Anfang September (Wildermuth & Martens 2019).

Lebensräume

Naturbelassene Waldhochmoore mit baumfreien Bereichen und niederwüchsigen Nadelgehölzen. In der alpinen Zone sowie in Taiga und Tundra verliert sich die Bindung an Moorlebensräume. Die Larven entwickeln sich in permanent wasserführenden Gewässern von bis zu 100 Quadratmeter Fläche, die sich schnell erwärmen. Sie bevorzugen Stellen mit Wassertiefen von bis zu 20 cm. Die Gewässer sind nährstoffarm und mit Seggen (Carex spp.) oder Wollgräsern  (Eriophorum spp.) bestanden. An der Küste der nördlichen Ostsee entwickeln sich die Larven auch im Brackwasser (Wildermuth & Martens 2019).  

Bestandssituation

Literatur

  • Bellmann, H. 1993: Libellen: beobachten – bestimmen. – Naturbuch Verlag, Augsburg. 274 S.
  • Brockhaus, T. 1994: Alpen-Mosaikjungfer (Aeshna caerulea (Ström)) und Alpen-Smaragdlibelle (Somatochlora alpestris (Selys)) in einigen Regenmooren der Tschechischen Republik und in den mitteleuropäischen Waldgebirgen (Insecta: Odonata: Aeshnidae, Corduliidae). – Faunistische Abhandlungen, Dresden 19: 145–152.
  • Brockhaus, T. & U. Fischer (Hrsg.) 2005: Die Libellenfauna Sachsens. – Natur & Text, Rangsdorf. 427 S.
  • Dijkstra, K.-D. B., A. Schröter & R. Lewington 2021 (2. Aufl.): Libellen Europas. Der Bestimmungsführer. – Haupt-Verlag, Bern. 336 S.
  • Dreyer, W. 1986: Die Libellen Das umfassende Handbuch zur Biologie und Ökologie aller mitteleuropäischer Arten mit Bestimmungsschlüsseln für Imagines und Larven. – Gerstenberg Verlag, Hildesheim. 219 S.
  • Heidemann, H. & R. Seidenbusch 2002: Die Libellenlarven Deutschlands. – In: F. Dahl, Die Tierwelt Deutschlands (72. Teil). – Goecke & Evers, Keltern. 328 S.
  • Peters, G. 1987: Die Edellibellen Europas: Aeshnidae. – Ziemsen Verlag, Wittenberg. 140 S.
  • Sternberg, K. & R. Buchwald (Hrsg.) 2000: Die Libellen Baden-Württembergs, Band 2 Großlibellen (Anisoptera). – Eugen Ulmer, Stuttgart. 712 S.
  • Wildermuth, H. & A. Martens 2019 (2. Aufl.): Die Libellen Europas: Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt. – Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim. 958 S.
Autor(-en): Susanne Kurze, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 03.09.2022

Männchen der Alpen-Mosaikjungfer. Hamra (Schweden), August 2021
(© Jörg Teumer)


Weibchen der Alpen-Mosaikjungfer. Hamra (Schweden), August 2021
(© Jörg Teumer)


Weibchen der Alpen-Mosaikjungfer. Sveg (Schweden), August 2021
(© Jörg Teumer)


Männchenfarbenes Weibchen der Alpen-Mosaikjungfer. Hamra (Schweden), August 2021
(© Jörg Teumer)


Kilpisjärvi (Finnland), 26.07.2018 am Torne Älv mit kleinem Moor
(© Holger Oertel)
Login
Termine (Archiv)
Statistik
  • 495810 Beobachtungen
  • 258834 Onlinemeldungen
  • 3420 Steckbriefe
  • 190520 Fotos
  • 8577 Arten mit Fund
  • 5896 Arten mit Fotos

      

Verwendung von Cookies

Wir verwenden Cookies ausschließlich, um diese Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.