Maisblattzikade (Zyginidia scutellaris (Herrich-Schäffer, 1838))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Vom westlichen Mittelmeerraum bis Großbritannien. Erstnachweis in Deutschland 1953 am Kaiserstuhl, dann in den 1960er Jahren in Hessen (Nickel 2003). In den 1960er Jahren kam die Art in Sachsen noch nicht vor, zwischen 2008 und 2010 wurde sie bereits in großer Anzahl nachgewiesen (Schuch et al. 2012).

Lebensweise

Zyginidia scutellaris saugt in den Mesophyllzellen ihrer Wirtspflanzen. Durch die Saugtätigkeit entstehen typische weiße Punkte an den Blättern. Die Art lebt polyphag an Süßgräsern (Poaceae). Am Mais werden mittlere und untere Pflanzenteile bevorzugt. Unter den einheimischen Gräsern wird Dactylis glomerata von beiden Geschlechtern bevorzugt, gefolgt von Hordeum distichon (bevorzugt von Männchen) und Triticum aestivum (bevorzugt von Männchen). Poa annua wird in geringer Anzahl genutzt. Für die Eiablage an Sämlingen von Triticum aestivum nutzten die Weibchen die Basis der Blattspreiten (Huth & Witsack 2009).
Nach Prestidge & McNeill (1983) an Lolium perenne, Holcus lanatus, Festuca pratensis, Poa pratensis und Dactylis glomerata mit hohen Dominanzen an F. pratensis und D. glomerata. Das Auftreten ist stark positiv korreliert mit dem Stickstoffgehalt. 

Lebensräume

Verschiedene Grasbiotope (Kunz et al. 2011).

Bestandssituation

Zwischen 2008 und 2010 wurde die Maisblattzikade als dominante Art der Zikadenzönosen auf Trockenrasen in Sachsen nachgewiesen (Schuch et al. 2012). Im Mais ist Zyginidia scutellaris die Zikade mit der höchsten Dominanz (Huth & Witsack 2009) und verursacht Saugschäden in Maiskulturen (Kunz et al. 2011).

Literatur

  • Huth, A. & W. Witsack 2009: Untersuchungen an Zyginidia scutellaris Herrich-Schäffer, 1838) zur Nutzung der Wirtspflanzen für die Ernährung und Eiablage (Auchenorrhyncha, Cicadellidae, Typhlocybinae). – Cicadina 10: 89–100.
  • Kunz, G., H. Nickel & R. Niedringhaus 2011: Fotoatlas der Zikaden Deutschlands. – Wissenschaftlich Akademischer Buchvertrieb - Fründ, Scheeßel. 293 S.
  • Nickel, H. 2003: The Leafhoppers and Planthoppers of Germany (Hemiptera, Auchenorrhyncha): Patterns and strategies in a highly diverse group of pyhtophagous insects. – Pensoft, Sofia-Moskau und Goecke & Evers, Keltern. X + 460 S.
  • Prestidge, R. A. & S. McNeill 1983: Auchenorrhyncha‐host plant interactions: leafhoppers and grasses. – Ecological Entomology 8 (3): 331–339.
  • Schuch, S., K. Wesche & M. Schaefer 2012: Long-term decline in the abundance of leafhoppers und planthoppers (Auchenorrhyncha) in Central European
    protected dry grasslands. – Biological Conservation 149 (1): 75–83.
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 29.08.2019
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