Theißeintagsfliege (Palingenia longicauda (Olivier, 1791))

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Diagnose

Körperlänge inkl. Cerci: 12 cm (größte Eintagsfliegenart Europas).

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet reichte von Frankreich über die Benelux-Staaten, Deutschland, Polen, die Ukraine, Rumänien und Bulgarien bis zum Schwarzen Meer (Bálint et al. 2012). 

Lebensweise

Die Adulten schlüpfen Mitte Juni im Verlauf einer Woche in großer Anzahl (Theißblüte). Während dieses Massensynchronschlupfes leben einzelne Individuen oft nur wenige Stunden, in denen sie versuchen, zur Paarung zu kommen.
Die Weibchen unternehmen einen Kompensationsflug von 1–3 km, bevor sie ihre Eier ablegen. Diese sinken zu Boden, wo die Larven nach etwa 45 Tagen schlüpfen. Ihre Entwicklung erfolgt im Bodenschlamm über einen Zeitraum von drei Jahren. Sie leben in selbst gefertigten Tunneln, wobei eine Dichte von bis zu 400 Tunneln pro Quadratmeter erreicht wird.
Im Gegensatz zu anderen Eintagsfliegen entfernen sich die Adulten der Theißeintagsfliege niemals vom Wasser (Kriska et al. 2007).

Lebensräume

Klare, wenig verschmutzte Flüsse mit lehmigem Bodengrund, in dem die Larven graben.

Bestandssituation

In Europa hat die Art in den letzten 100 Jahren 98% ihres Areals durch Wasserverschmutzung und morphologische Veränderungen der Flüsse (z. B. Vertiefungen, Begradigungen) verloren; aktuell gibt es noch Vorkommen in Theiß (Slowakei, Ungarn, Serbien) und Raba (Ungarn) (Bálint et al. 2012). In Deutschland ausgestorben (Haybach 2007; Bálint et al. 2012); ein Wiederansiedlungsversuch erfolgte in der Lippe (Tittizer 2008).

Literatur

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 02.11.2018
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