Vierbindiger Halsbock (Leptura quadrifasciata Linnaeus, 1758)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 11–20 mm.

Thorax: Halsschild gelblich oder grau behaart; Flügeldecken gelb mit vier schwarzen Querbinden.

Ähnliche Art: Halsschild beim Goldhaarigen Halsbock (Leptura aurulenta) nur am Vorder- und Hinterrand dicht goldgelb behaart.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Synonyme

Strangalia quadrifasciata (Linnaeus, 1758)

Merkmale

Leptura quadrifasciata wird 11 bis 20 Millimeter groß. Die Fühler sind beim Männchen einfarbig schwarz und beim Weibchen zur Spitze hin gelbbraun. Die Beine sind ebenfalls einfarbig schwarz. Das gesamte Halsschild ist dünn gelblich oder grau behaart und der Vorder- und Hinterrand heben sich nicht ab. Die Flügeldecken sind schwarz und tragen in Normalfall vier gelbe oder gelbrote, teilweise zackige Querbinden. Die Flügeldeckenzeichnung kann sehr stark variieren. Die schwarzen Querbinden können die gelbe Grundfarbe der Flügeldecken mehr oder weniger ganz verdrängen bzw. umgekehrt, so dass nur noch einzelne gelbe Flecken übrig bleiben können.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Europa (ausgenommen vom Südwesten), Kaukasus und Sachalin.

Lebensweise

Die Imagines sind auf Blüten (floricol) von Spiersträuchern (Spiraea), Doldenblütlern (Umbelliferae) und Rosengewächsen (Rubus) zu finden, wo sie sich ab Juli bis August von Pollen und Blütenteilen ernähren (pollenophag). 
Die Larven fressen Holz (xylophag) und entwickeln sich im Holzdetritus (xylodetriticol) von morschen Stubben sowie am Boden liegenden faulenden Stämmen und Ästen von Weiden (Salix), aber auch von Erlen (Alnus) und Buchen (Fagus), seltener an Birken (Betula), Hasel (Corylus), Eichen (Quercus), gelegentlich an Holunder (Sambucus) und Fichten (Picea).

Lebensräume

Die stenotope Art lebt in Wäldern (silvicol) und bevorzugt feuchte Stellen von alten Laubwäldern, Waldrändern, Bach- und Flußauen, sowie die Randbereiche von Gewässern (hygrophil).

Bestandssituation

Aktuelle Bestandssituation: sehr häufig
Langfristiger Trend: gleich bleibend
Kurzfristiger Trend: gleich bleibend

Bestandssituation nach "Rote Liste und Artenliste Sachsens Bockkäfer" von 2018.

Literatur

  • Freude, H., K. W. Harde & G. A. Lohse 1966: Die Käfer Mitteleuropas. Band 9: Cerambycidae, Chrysomelidae – Goecke & Evers Verlag Krefeld. 299 S.
  • Klausnitzer, B. & F. Sander 1981: Die Bockkäfer Mitteleuropas. 2. verbesserte Auflage – A. Ziemsen Verlag Wittenberg Lutherstadt. 224 S.
  • Klausnitzer, B. & J. Stegner 2018: Rote Liste und Artenliste Sachsens Bockkäfer. – Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Dresden. 72 S.
  • Klausnitzer, B., U. Klausnitzer, E. Wachmann & Z. Hromádko 2016 (3. Aufl.): Die Bockkäfer Mitteleuropas. Band 1: Biologie und Bestimmung. Band 2: Die mitteleuropäischen Arten. – Die Neue Brehm Bücherei 499. – VerlagsKG Wolf, Magdeburg, 692 S.
  • Koch, K. 1992: Die Käfer Mitteleuropas. Ökologie. Band 3 – Goecke & Evers Verlag Krefeld. 389 S.
Autor(-en): Ronny Gutzeit. Letzte Änderung am 08.03.2021

Vierbindiger Schmalbock am 25.06.2018 an der Kalkhöhe bei Glashütte
(© Stefan Höhnel)


Vierbindiger Schmalbock am 15.06.2018 im Tharandter Wald am Ententeich.
(© Lothar Brümmer)


Leptura quadrifasciata im Dubringer Moor, Ende Juli 2017
(© Jörg Teumer)


Vierbindiger Schmalbock am 03.07.2016 im Tharandter Wald am Wiesenweg
(© Lothar Brümmer )


Quolsdorf, Landkreis Görlitz, 3. Juli 2021
(© Reinhard Weidlich)


Jungfernsprung, Heiligenblut-Aichhorn (Österreich), Juli 2022
(© Reinhard Weidlich)


Chemnitztal Draisdorf, Chemnitz, 9. August 2012
(© Reinhard Weidlich)
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