Körperlänge: 11,0–14,5 mm.
Kopf: braun mit heller Längsschwiele. Wangen vor den Augen parallel verlaufend, Stirnkeil nach vorn frei, so lang wie die Wangen. Fühler schwarz.
Thorax: Halsschild an den vorderen Seitenrändern nicht gezähnelt. Halsschild, Schildchen braun mit gelber oder roter Zeichnung beziehungsweise Längsschwiele. Halbdecken braun. Beine schwarz. Vorderschenkel vor der Spitze mit stumpfem Zahn.
Abdomen: unterseits schwarz.
Die Art ist in Mitteleuropa unverkennbar.
Merkmale
Verbreitung
Jalla dumosa besitzt in der Paläarktis eine weite Verbreitung in der temperaten Klimazone. So kommt die Art vom nördlichen Mittelmeerraum bis Südskandinavien vor. In Deutschland in allen Regionen aber oft nur Einzelfunde.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist in Sachsen sehr zerstreut verbreitet. Die Funde beschränken sich fast ausschließlich auf den Norden, das Dresdner Elbtal und die Lausitzer Heide- und Teichlandschaft. Viele Funde stammen aus dem ausgehenden 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Lebensweise
Die Überwinterung erfolgt als erwachsenes Tier in der Streu, unter Steinen, in Moos oder unter Pflanzenrosetten. Kopulationen und Eiablage können vom späten Frühjahr an beobachtet werden. Larven sind dann über einen sehr langen Zeitraum bis in den September hinein zu beobachten sind. Erste erwachsene Tiere der neuen Generation sind ab August zu finden. Die Art lebt fast ausschließlich am Boden oder unter Pflanzenrosetten und -polstern. Die Ernährung erfolgt ohne Spezialisierung auf räuberische Weise.
Lebensräume
Jalla dumosa bewohnt trocken-warme Offenlandbiotope, die selten teilweise beschattet sind oder Gehölze aufweisen. Eher werden Trockenrasen und leicht ruderalisierte lückige Staudenfluren auf sandigen, steinigen oder lehmigen Untergründen besiedelt.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen sehr selten, langfristig sehr stark zurückgegangen und muss als stark gefährdet angesehen werden.
Literatur
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.05.2025