Raupenjäger (Pinthaeus sanguinipes (Fabricius, 1781))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 11,5–16,5 mm.

Kopf: dunkelbraun. Wangen vor den Augen parallel verlaufend, Stirnkeil nach vorn von den Wangen umschlossen. Fühler schwarz, 4. Glied am Grunde heller.

Thorax: Halsschild an den vorderen Seitenrändern gezähnelt. Halsschild, Halbdecken, Schildchen braun. Schildchen mit gelber Spitze. Beine gelbbraun. Vorderschienen blattartig erweitert.

Abdomen: Seitenrand des Hinterleibs abwechselnd schwarz / weißlich-gelb gefleckt.

Ähnliche Art: Rotbeinige Baumwanze (Pentatoma rufipes) mit geschweiftem, an den vorderen Außenkanten nicht gekörnelten Halsschild und ohne blattartig erweiterte Vorderschienen.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Das Areal von Pinthaeus sanguinipes reicht von Südeuropa bis ins südliche Mitteleuropa hinein und weiter nach Osten bis Innerasien und Sibirien. In Deutschland fast nur südlich der Mittelgebirgsschwelle nachgewiesen.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist in Sachsen recht selten nachgewiesen. Die Funde betreffen größtenteils die Hügelländer. Als Kronenbewohner ist die Art sicher unterkartiert.

Lebensweise

Die Überwinterung erfolgt als erwachsenes Tier in der Laubstreu, unter Steinen, in Moos oder unter loser Borke. Die Eiablage erfolgt im Frühsommer. Larven sind dann über einen sehr langen Zeitraum bis in den Spätherbst hinein zu beobachten und überwintern möglicherweise auch in Einzelfällen. Erste erwachsene Tiere der neuen Generation sind ab August zu finden. Die Art lebt fast ausschließlich in den Kronen von Laubbäumen. Die Ernährung erfolgt ohne Spezialisierung auf räuberische Weise in erster Linie von Schmetterlings- und Blattwespenraupen.

Lebensräume

Pinthaeus sanguinipes bewohnt die Kronenregion verschiedener Laubbäume. Ob eine Bevorzugung feuchter Wälder mit Erlen (Alnus spec.) wirklich besteht, ist angesichts der sächsischen Funde nicht sicher. Hier gibt es eine Reihe Funde aus mäßig frischen bis trockneren Laubwäldern.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen extrem selten und muss als stark gefährdet angesehen werden.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Niedringhaus, R. & M. Stöckmann & E. Wachmann 2020: Die Wanzen Deutschlands – Bestimmungsschlüssel für alle Familien und Gattungen – WaBV, Scheeßel.
  • Péricart, J. 2010: Hémiptères Pentatomoidea Euro–Méditerranéens. Volume 3: Podopinae et Asopinae – Faune de France 93: 316S..
  • Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.05.2025

Moritzburg, Juni 2024
(© Steffen Hintersaß)


beim Aussaugen einer Pappelblattkäfer-Larve (Chrysomela cf. populi), Vogtland, Neuensalz, Südufer Talsperre Pöhl, 15.07.2020
(© Gert Schulze)


Larve. Rietschen - Recicy, Landkreis Görlitz, Juli 2022
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