Körperlänge: 8,5–10,5 mm.
Kopf: dreieckig, Augen treten aus Silhouette kaum hervor, Tylus nach vorn frei und abgesenkt, Tylusspitze liegt mit Wangen nicht in einer Ebene.
Thorax: Halsschild an den Seiten abgerundet, fast so breit wie der Hinterleib.
Abdomen: sehr variabel gezeichnet. Von einfarbig hell über lebhaft gezeichnet bis zu ganz dunklen Formen existieren beliebige Übergänge..
Ähnliche Arten: Bei
Eurygaster maura Tylusspitze frei, nicht abgesenkt und daher in einer Ebene mit den Wangen liegend. Bei
Eurygaster austriaca Tylusspitze von den Wangen eingeschlossen, die Spitze des Kopfes nicht erreichend, Seitenrand des Halsschildes nur leicht gebogen und schmaler als die Hinterleibsbasis. Bei
Eurygaster fokkeri Tylusspitze von den Wangen eingeschlossen, die Spitze des Kopfes nicht erreichend, Seitenrand des Halsschildes stark gebogen und breiter als die Hinterleibsbasis.
Merkmale
Verbreitung
Eurygaster testudinaria kommt von Europa bis nach Ostasien und Japan vor. Nach Süden reicht die Verbreitung bis in das nördliche Mittelmeergebiet, nach Norden erreicht die Art Südskandinavien.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist in ganz Sachsen vorhanden, sofern entsprechende Lebensräume vorhanden sind.
Lebensweise
Bei Eurygaster testudinaria überwintern erwachsene Tiere meist an trockenen Orten in der Streu. Dies steht im Gegensatz zum sonst bevorzugten feuchteren Lebensraum. Nach der Paarung im Frühjahr werden Eier an die Blattunterseite von Gräsern gelegt. Larven sind vom Frühsommer bis in den späten Herbst zu finden - erste erwachsene Tiere der neuen Generation ab Ende Juli. Die Art besaugt neben den Samen von Süßgrasarten (Poaceae) auch Samen von Sauergräsern (Cyperaceae) und Binsengewächsen (Juncaceae). Gelegentlich wird sie auch auf anderen Pflanzen wie Korbblütlern (Asteraceae) und Doldenblütlern (Apiaceae).
Lebensräume
Im Vergleich zu den Schwesterarten Eurygaster maura und Eurygaster austriaca trifft man Eurygaster testudinaria in feuchten oder sogar nassen Wiesen und Seggenriedern an.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.
Literatur
- Arnold, K. 2005: Kommentiertes vorläufiges Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) im Freistaat Sachsen [HET] - Ergänzungsbeitrag (V) - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen 72: 3-5.
- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
- Engelmann, H.-D. 2008: Artenliste der Wanzen der Niederspreeexkursion - Heteropteron Köln 28: 7-8.
- Hornig, U. 1995: Graphosoma lineatum (L.) (Heteroptera) eroberte die Oberlausitz. - Entomologische Nachrichten und Berichte Dresden 39: 232.
- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156.
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- Jordan, K. H. C. 1962: 3. Nachtrag zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. - Natura lusatica 6: 27-34.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
- Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. - Die Tierwelt Deutschlands 81.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 07.03.2025