Österreichische Schildkrötenwanze (Eurygaster austriaca (Schrank, 1776))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 11,0–13,0 mm.

Kopf: dreieckig, Augen treten aus Silhouette kaum hervor, Tylus von den Wangen komplett eingeschlossen .

Thorax: Halsschild an den Seiten nur leicht abgerundet, nicht so breit wie die Basis des Hinterleibs.

Abdomen: sehr variabel gezeichnet. Von einfarbig hell über lebhaft gezeichnet bis zu ganz dunklen Formen existieren beliebige Übergänge..

Ähnliche Arten: Eurygaster maura Tylusspitze frei, nicht abgesenkt. Eurygaster testudinaria Tylusspitze frei, abgesenkt nicht mit Wangen in einer Ebene. Eurygaster fokkeri Tylusspitze von den Wangen eingeschlossen, die Spitze des Kopfes nicht erreichend, Seitenrand des Halsschildes stark gebogen und breiter als die Hinterleibsbasis. .

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

 

Verbreitung

Die Verbreitung von Eurygaster austriaca erstreckt sich von den Britischen Inseln über den Süden Mitteleuropas bis Vorderasien und in die orientalische Faunenregion. Nach Süden reicht das Areal bis Nordafrika.

Vorkommen in Sachsen

Alle Nachweise von Eurygaster austriaca stammen aus der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts und stammen aus dem Leipziger Raum beziehungsweise der Umgegend des Wohnortes von Karl Jordan, dem Bautzener Umland. Ob die Art auch im wärmebegünstigten Elbtal vorkam, ist nicht mehr zu klären. Eine Wiedereinwanderung im Rahmen des Klimawandels ist nicht ausgeschlossen, jedoch waren die Bestände der Art vielerorts in Mitteleuropa stark rückläufig.

Lebensweise

Die überwinternden Imagines suchen sich Überwinterungsquartiere in der Bodenstreu unter Gehölzen im näheren oder weiteren Umfeld des Sommerlebensraumes und überwintern dort zum Teil in größeren Aggregationen. Nach der Paarung im späten Frühjahr werden Eier in zweizeiligen Gelegen an die Blattunterseite von Gräsern gelegt. Larven sind im Sommer über zu finden - erste erwachsene Tiere der neuen Generation ab August. Die Art besaugt hauptsächlich Samen von Süßgrasarten (Poaceae) und hält sich mehr am Boden auf als andere Eurygaster-Arten.

Lebensräume

Die Lebensräume von Eurygaster austriaca sind in der Regel sehr wärmebegünstigte Standorte. Sie bevorzugt magere, lückige Trockenrasen, zum Teil auch Steppenrasen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen aktuell nicht belegt - sie muss als ausgestorben gelten

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
  • Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69-100.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156.
  • Jordan, K. H. C. 1953: Neue Funde und Beobachtungen zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. - Natura lusatica 1: 2-17.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. - Die Tierwelt Deutschlands 81.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 07.03.2025
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