Enoplops scapha (Fabricius, 1794)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 11,0–13,0 mm.

Kopf: quadratische Grundform, dunkelbraun mit weißen Seiten und zwei leicht nach außen spreizenden Dornen seitlich der Fühlerhöcker.

Thorax: dunkelbraun mit weißlichem, s-förmig geschwungenem Aussenrand.

Abdomen: dunkel braun mit weißen Abschnitten auf den Randfeldern des Hinterleibs.

Ähnliche Art: Coreus marginatus heller gefärbt, aber keine weißen Ränder und Abschnitte am Hinterleib, Dornen am Vorderrand des Kopfes zwischen den Fühlerhöckern neigen zueinander.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Verbreitung

Die Art ist paläarktisch verbreitet - jedoch nimmt die Fundortdichte nach Norden stark ab. So ist die Art im deutschen Tiefland nur sehr vereinzelt nachgewiesen. Nach Süden hin wird die Art häufiger.

Vorkommen in Sachsen

Die Vorkommen konzentrieren sich auf das warme Elbtal. Darüber hinaus ist die Art sehr zerstreut verbreitet, meidet aber die höheren Gebirgslagen.

Lebensweise

Die Lebensweise der Art ähnelt derer der Coreus marginatus mit einer strikten Wirtspflanzenbindung der Larven - allerding mit einer anderen Futterpflanzenfamilie. Die im Sommer erscheinenden Larven von Enoplops scapha sind streng an Rauhblattgewächse (Boraginaceae) gebunden - in Sachsen an den bisher bekannten sächsischen Standorten dürften dies vor allem Gemeiner Natternkopf (Echium vulgare) und Hundszungenarten (Cynoglossum spec.) sein. Die erwachsenen Tiere erscheinen im Hochsommer und bis in den Herbst hinein. Erwachene Tiere sind nicht mehr strikt an die Larvenfutterpflanzen gebunden Die Tiere überwintern dann oft gesellig unter Pflanzenrosetten, Grasbüscheln oder in der Streu im angestammten Lebensraum.

Lebensräume

Die Standort sind in der Regel nicht zu nährstoffreiche trockenere Offenlandstandorte und Säume, wo entsprechende Nahrungspflanzen der Larven (<em>Boraginaceae</em>) vorhanden sind. Dies können auch leicht ruderalisierte Standorte und Brachen sein.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr selten.

Literatur

  • Arnold, Kurt (2003): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 1. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3-17
  • Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1953): Neue Funde und Beobachtungen zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. - Natura lusatica 1: 2-17
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1955): Über die Deutung der Ursachen des Auftretens bisher nicht beobachteter Arten - Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig 4 (1/2)
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2007): Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. - Die Tierwelt Deutschlands 78
  • Wagner, Eduard (1966): Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 13.02.2025

Enoplops scapha. Hundsheimer Berg (Österreich, Niederösterreich), 03.09.2006

(© Michael Münch)


Enoplops scapha (Fabricius, 1794), Leipzig, Sep. 2018, Hausgarten bei Salbei
(© Edwin Donath)


Larve im 5.Stadium von Enoplops scapha, Engen, Ortsteil Zimmerholz, NSG Biezental, östliche Teilfläche (Deutschland, Baden-Württemberg, Landkreis Konstanz), 17.07.2010
(© Michael Münch)


Badra, 21.05.2020
(© Benjamin Franke)


Arnsdorf, April 2024
(© Peter Diehl)
Login
Termine (Archiv)
Statistik
  • 561510 Beobachtungen
  • 301609 Onlinemeldungen
  • 3989 Steckbriefe
  • 237882 Fotos
  • 9211 Arten mit Fund
  • 6260 Arten mit Fotos

      

Verwendung von Cookies

Wir verwenden Cookies ausschließlich, um diese Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.