Stictopleurus punctatonervosus (Goeze, 1778)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 6,5–8,5 mm.

Kopf: wie das restliche Tiere in (grau-)bräunlichen Farbtönen gefärbt.

Thorax: Halsschild im vorderen Bereich mit punktierter, nicht erhabener Querwulst. Schlingen der Querfurche vorn offen. Schildchenspitze schmal abgerundet. Flügeldecken auf den Adern stark dunkel gefleckt.

Abdomen: Genitalsegment beim Weibchen viel höher als breit und sehr schmal. Männchen anhand der Paramere unterscheidbar.

Ähnliche Arten: Andere Stictopleurus-Arten mit Querwulst auf dem Halsschild, Schlingen der Querfurche des Halsschildes vorn ringförmig geschlossen. Arten der Gattungen Rhopalus und Brachycarenus mit geteilter, unterschiedlich stark punktierter Hinterbrustplatte.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Die Art besitzt eine temperate Verbreitung vom südlichen Skandinavien bis in den nördlichen Mittelmeerraum sowie nach Osten bis Sibirien und Innerasien. In Deutschland im Süden häufig sowie nach Nordwesten hin selten werdend.

Vorkommen in Sachsen

Stictopleurus punctatonervosus ist in ganz Sachsen verbreitet und häufig. In geschützten Lagen erreicht sie auch die höheren Lagen des Erzgebirges.

Lebensweise

Die überwinternden erwachsenen Tiere erscheinen ab April aus der Winterruhe und paaren sich im späten Frühjahr. Larven sind dann ab Ende Mai bis weit in den Oktober hinein zu finden. Wahrscheinlich entstehen in wärmebegünstigten Gegenden auch zwei Generationen pro Jahr.

Lebensräume

Stictopleurus punctatonervosus kommt in staudenreichen, sonnigen oft ruderalisierten Offenlandstandorten, wie Wegrainen und Brachen vor. Die Bandbreite reicht von trockenen bis zu frischen Standorten. Eine Bevorzugung von Korbblütengewächsen (Asteraceae) scheint vorzuliegen, wobei sie hier auf verschiedenen Gattungen angetroffen wird. Oft findet man sie auf Beifuß (Artemisia vulgaris), aber auch auf Goldrute (Solidago spec.), Rainfarn (Tanacetum spec.) und Schafgarbe (Achillea spec.).

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Achtziger, R., S. Tautenhahn 2006: Wanzen– (Heteroptera) und Zikadenarten (Auchenorrhyncha) des Campus der TU Bergakademie Freiberg – Mitteilungen des Naturschutzinstitutes Freiberg Freiberg 2: 29–37.
  • Arnold, K. 2005: Kommentiertes vorläufiges Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) im Freistaat Sachsen [HET] – Ergänzungsbeitrag (V) – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen 72: 3–5.
  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239–258.
  • Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69–100.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Jordan, K. H. C. 1973: Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" 1963) (Hemiptera, Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 17: 151–155.
  • Moulet, P. 1995: Hemiptères Coreoidea, Pyrrhocoridae, et Stenocephalidae Euro–Méditerranées – Faune de France 81: 1–336.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
  • Werner, D. J. 1994: Heteropteren an ruderalen Pflanzenarten der Gattung Senecio – Verhandlungen Westdeutscher Entomologen Tag: 237–244.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 12.04.2025

Stictopleurus punctatonervosus, Berthelsdorf, NABU-Streuobstwiese östlich der ehemaligen Papierfabrik Lunzenau (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 20.07.2009

(© Michael Münch)


Arnsdorf, Oktober 2024
(© Peter Diehl)


Chemnitz-Hilbersdorf NABU Streuobstwiese , Mai 2020
(© Benjamin Franke)


Stictopleurus punctatonervosus in der Gemarkung Hohenprießnitz, Kahns Berg, an Rainfarn (Tanacetum vulgare), September 2014
(© Michael Happ)
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