Körperlänge: 2,2–2,8 mm.
Kopf: Stirn von der Seite gesehen stark konvex / gebogen.
Thorax: Halsschild mit 2 Längskielen, Flügeldecken oft dunkeln punktiert, makropter oder brachypter.
Abdomen: länglich-ovel.
Ähnliche Arten: Arten der Gattung
Parapiesma mit drei Längskielen auf dem Halsschild.
Piesma maculatum mit in Seitenansicht seicht gebogener Stirn, oft gefleckten Flügeldecken und insgesamt etwas breiter gebaut.
Merkmale
Verbreitung
Piesma capitatum fehlt auf den Britischen Inseln und im hohen Norden Europas. Sie ist nach Süden bis in den nördlichen Mittelmeerraum verbreitet. Das Areal setzt sich über Kleinasien, das südliche Sibirien bis Nordchina und Japan fort. In Deutschland überall vorkommend, lokal manchmal häufig.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist ausschließlich im Flach- und unteren Hügelland nachgewiesen. Sie fehlt in der Lausitzer Heide- und Teichlandschaft und im Erzgebirge sowie Vogtland vollständig.
Lebensweise
Die Überwinterung erfolgt als erwachsenes Tier in der Streu oder unter loser Borke, oft auch entfernt von den eigentlichen Sommerbiotopen. Bereits ab April finden Kopulationen und Eiablagen statt. Die ersten erwachsenen Tiere der neuen Generation erscheinen im Juni. Es wird mindestens eine weitere Generation pro Jahr ausgebildet. Auf den Ausbreitungsflügen im Frühjahr können einzelne Tiere fernab von Nahrungspflanzen auch in völlig ungewöhnlichen Biotopen angetroffen werden.
Lebensräume
Piesma capitatum bewohnt trockene und frischere Biotope mit Gänsefuß (Chenopodium spec.) oder Melden-Arten (Atriplex spec.). Dies können Ruderalstandorte oder Fundorte im Umfeld landwirtschaftlicher Nutzflächen sein.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen seltener nachgewiesen als ihre Schwesterart AS_Piesmamaculata.
Literatur
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- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 07.04.2025