Megalonotus praetextatus (Herrich-Schäffer, 1835)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 3,9–5,1 mm.

Kopf: schwarz. Fühler Glieder 1 und 2 gelbbraun, am Grunde jeweils schwarz.

Thorax: Halsschild und Schildchen schwarz glänzend. Halbdecken im vorderen Teil braun, im hinteren schwarz, auffällig glänzend, nahezu unbehaart. Beine mit Ausnahme der schwarzen Vorderschenkel gelbbraun.

Abdomen: schwarz, länglich-oval.

Ähnliche Arten: Megalonotus antennatus und Megalonotus hirsutus Vorderschenkel komplett gelbrot. Megalonotus emarginatus mit abrupt nach hinten ausgezogenen Halsschildecken. Megalonotus dilatatus insgesamt schwarzbraun mit großen vorn fein gezähneltem dreieckigen Zahn am Vorderschenkel. Megalonotus chiragra mit einfach gebogener Halsschildhinterkante und mit einfachem Zahn am Vorderschenkel und rotbraunen Schienen und Tarsen. Megalonotus sabulicola mit einfach gebogener Halsschildhinterkante und mit hellbraunen Halbdecken und gelben Schienen und Tarsen.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Das Areal von reicht von Nordafrika über den Mittelmeerraum bis in den Süden der Britischen Inseln und nach Südskandinavien und weiter ostwärts über Südosteuropa, Kleinasien, die Kaukasusregion bis in die Kaspische Region. In Deutschland ist sie überall nachgewiesen - im Norddeutschen Tiefland aber recht selten.

Vorkommen in Sachsen

Megalonotus praetextatus ist im sächsischen Flachland zerstreut verbreitet. Wenige Einzelfunde sind aus dem Hügelland bekannt. Im Bergland fehlt die Art vollständig. Im Vergleich zur historischen Fundlage scheint die gut abgrenzbare Art aber häufiger geworden zu sein.

Lebensweise

Die Überwinterung erfolgt wie bei allen anderen Megalonotus-Arten als erwachsenes Tier. Kopulationen finden im späten Frühjahr / Frühsommer statt. Larven werden dann vor allem im Hochsommer beobachtet, ehe ab Ende Juli die ersten Erwachsenen der neuen Generation auftauchen. In Mitteleuropa wird eine Generation pro Jahr gebildet. Als weitgehend unspezifischer Samensauger halten sich die Tiere fast ausschließlich am Boden auf.

Lebensräume

Megalonotus praetextatus lebt auf voll besonnten trocken-warmen Offenladstandorten wie Magerrasen, Brachen und Ruderalflächen. Die Untergründe können sandiger oder lehmiger Natur sein. Die in der Literatur genannte Pflanzenbindung an Storchschnabelgewächse (Geraniaceae) ist an den sächsischen Fundorten nicht in jedem Fall gegeben.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1953: Neue Funde und Beobachtungen zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. – Natura lusatica 1: 2–17.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 3 – Faune de France 84C: 1–487.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 20.04.2025

Garten in Dresden-Mockritz, Oktober 2022
(© Jörg Hartmann)


Megalonotus praetextatus, Brachland westlich Kosel (Deutschland, Sachsen, Landkreis Görlitz), 16.06.2003
(© Michael Münch)


Megalonotus praetextatus, Galenbeck, Straßenrand am Ortsausgang Richtung Wittenborn (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Mecklenburg-Strelitz), 20.06.2009
(© Michael Münch)
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