Megalonotus hirsutus Fieber, 1861

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 4,2–5,0 mm.

Kopf: schwarz. 1. und 2. Fühlerglied gelbbraun.

Thorax: Vorderhälfte des Halsschildes braun. Hinterhälfte des Halsschilds und Schildchen schwarz, matt. Halbdecken braun mit dunklerem Muster, in der Regel verkürzt. Schenkel alle gelbrot bis gelbbraun.

Abdomen: schwarz, länglich-oval.

Ähnliche Arten: Megalonotus antennatus ausschließlich kurz behaart, 1. Fühlerglied am Grunde schwarz. Bei allen anderen Megalonotus-Arten mindestens die Vorderschenkel schwarz. .

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Megalonotus hirsutus ist eine kontinental verbreitete Art deren Areal von Sibirien und Innerasien bis in den östlichen Mittelmeerraum und ins südliche Mitteleuropa reicht. In Deutschland nur im Süden nachgewiesen.

Vorkommen in Sachsen

Neben einer Literaturangabe für Bad Schandau (Schuhmacher 1919) sind aus Sachsen nur zwei Bodenfallenfunde aus Erzgebirgsmooren gemeldet (Arnold 1973), die sich in einer späteren Checkliste (Arnold 1999) nicht erneut niederschlagen. Es existiert ein sicher belegter Fund aus dem Elstertal bei Pirk (Dietze et al. 2005).

Lebensweise

Die Überwinterung erfolgt wie bei allen anderen Megalonotus-Arten als erwachsenes Tier. Kopulationen finden im späten Frühjahr / Frühsommer statt. Larven werden dann vor allem im Hochsommer beobachtet, ehe ab Ende Juli die ersten Erwachsenen der neuen Generation auftauchen. In Mitteleuropa wird eine Generation pro Jahr gebildet. Als unspezifischer Samensauger halten sich die Tier fast ausschließlich am Boden auf.

Lebensräume

Megalonotus hirsutus wurde an seinem vogtländischen Fundort in einem Magerrasen an einem Felshang unter Thymian-Polstern (Thymus pulegioides) aufgefunden. Angaben aus Süddeutschland deuten auf Kalkmagerrasen hin, wo die Art zum Teil im Moos gefunden wurde.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen extrem selten und akut vom Aussterben bedroht.

Literatur

  • Arnold, K. 1973: Bemerkenswerte Wanzenfunde aus dem Unteren Westerzgebirge (I) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 21: 207–217.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Dietze, R., M. Münch & D. Vogel 2006: Bemerkenswerte Funde von Wanzen in Sachsen – Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 1: 2–32.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 3 – Faune de France 84C: 1–487.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 20.04.2025
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