Megalonotus dilatatus (Herrich-Schäffer, 1840)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 5,4–7,1 mm.

Kopf: schwarz. Fühler schwarz.

Thorax: Halsschild, Schildchen und Beine schwarz. Halbdecken schwarzbraun, matt und dicht kurz behaart. Am Vorderschenkel innen ein dreieckiger, am Vorderrand fein gezähnelter großer Zahn.

Abdomen: schwarz, länglich-oval.

Ähnliche Arten: Megalonotus antennatus und Megalonotus hirsutus Vorderschenkel komplett gelbrot. Megalonotus praetextatus mit glänzenden, fast kahlen Halbdecken. Megalonotus emarginatus mit abrupt nach hinten ausgezogenen Halsschildecken. Megalonotus chiragra mit einfachem Zahn am Vorderschenkel und rotbraunen Schienen und Tarsen. Megalonotus sabulicola mit hellbraunen Halbdecken und gelben Schienen und Tarsen.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Megalonotus dilatatus kommt in Europa bis auf den hohen Norden vor. Nach Osten reicht die Verbreitung nach Russland, in die Kaukasusregion und nach Kleinasien.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist aktuell nur aus dem Leipziger Raum und der Großenhainer Pflege bekannt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind Nachweise aus weiten teilen des Flach- und Hügellandes bekannt (Cohrs & Kleindienst 1934, Michalk 1938, Jordan 1940). Ein Einzelfund gelang auch auf dem Kamm des Erzgebirges (Cohrs & Kleindienst 1934).

Lebensweise

Die Überwinterung erfolgt wie bei allen anderen Megalonotus-Arten als erwachsenes Tier. Kopulationen finden im späten Frühjahr / Frühsommer statt. Larven werden dann vor allem im Hochsommer beobachtet, ehe ab Ende Juli die ersten Erwachsenen der neuen Generation auftauchen. In Mitteleuropa wird eine Generation pro Jahr gebildet. Die Tiere halten sich fast ausschließlich am Boden in der Streu unter ihren bevorzugten Nahrungspflanzen aus der Familie der Schmetterlingsblütengewächse (Fabaceae) auf. Sie wird oft unter Besenginster (Cytisus scoparius (Syn. Sarothamnus scoparius)) oder anderen Ginsterarten (Genista spec.) angetroffen. Die Fundorte besitzen oft einen sandigen Untergrund.

Lebensräume

Megalonotus dilatatus besiedelt in Sachsen lückige Besenginsterheiden auf sandigen Untergründen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen extrem selten und wahrscheinlich stark gefährdet..

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Jordan, K. H. C. 1973: Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" 1963) (Hemiptera, Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 17: 151–155.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 3 – Faune de France 84C: 1–487.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 20.04.2025
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