Pionosomus opacellus Horvath, 1895

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 2,4–3,1 mm.

Kopf: schwarz, lang behaart. Fühler bis auf das braune 2.Glied schwarz.

Thorax: Halsschild schwarz, lang behaart, in der Vorderhälfte dicht punktiert, matt. Halsschildhinterhälfte mit zwei fast quadratischen braunen Flecken. Halbdecken hellbraun mit dunklen Punktgruben und dunklem Fleckenmuster, dicht mit langen schwarzen abstehenden und kurzen anliegenden grauweißen Haaren bedeckt. Schenkel bis auf die Spitze schwarz, Vorderschenkel ohne Zahn, Schenkelspitzen, Schienen und Tarsen bräunlich.

Abdomen: schwarz, breit-oval; bei kurzflügeligen Formen bis zum 6.Tergit von den Flügeln bedeckt.

Ähnliche Art: Pionosomus varius mit glänzender, in der Mitte fast punktfreier Halsschildvorderhälfte und bis zum 7.Tergit reichenden Flügeln bei kurzflügeligen Formen.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Die Verbreitungsgebiete der beiden Schwesterarten, des atlantischen Pionosomus varius und des subkontinentalen Pionosomus opacellus überschneiden sich im östlichen Mitteleuropa und speziell in Sachsen. Von Sibirien und Innerasien reicht das Areal nach Südosteuropa und in den Osten und Norden Mitteleuropas. In Deutschland ist in etwa die Elbe die westliche Verbreitungsgrenze. Sie kommt auch auf den Ostfriesischen Inseln vor.

Vorkommen in Sachsen

Pionosomus opacellus ist in Sachsen die seltenere Art der beiden Pionosomus-Arten. Gelegentlich kommen beide am selben Fundort koexistierend vor. Nachweise gibt es hauptsächlich aus der nördlichen Oberlausitz und aus Nordsachsen.

Lebensweise

Beide Pionosomus-Arten sind typische Sandbodenarten mit hohem Wärmebedürfnis, die als unspezialisierte Samensauger am Boden und in der Streu unter potentiellen Futterpflanzen leben. Dort überwintern auch die erwachsenen Tiere. Die Paarung erfolgt erst im Mai und Juni, während dann den gesamten Sommer über Eier in den Boden abgelegt werden. So sind über einen langen Zeitraum hin Larven und parallel ab Juli die ersten Erwachsenen der neuen Generation zu finden. Es wird nur eine Generation pro Jahr durchlaufen.

Lebensräume

Wie Ihre Schwesterart Pionosomus variusbevorzugt Pionosomus opacellus lückig bewachsene Sandmagerrasen, Sandheiden und Binnendünen. Die Art hat offensichtlich ein sehr hohes Wärmebedürfnis. Einzelne Kiefern, die diese Standorte etwas beschatten, scheinen kein Problem darzustellen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen extrem selten und muss als stark gefährdet angesehen werden.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 2 – Faune de France 84B: 1–453.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 27.04.2025

Pionosomus opacellus, Bärwalde, Wiese 450m westlich Sprey nördlich der Straße Spey-Bärwalde (Deutschland, Sachsen, Landkreis Görlitz), 10.09.2008
(© Michael Münch)


Dautzschen (Beilrode), August 2022
(© Andreas Ihl)


Pionosomus opacellus, Bärwalde, Wiese 450m westlich Sprey nördlich der Straße Spey-Bärwalde (Deutschland, Sachsen, Landkreis Görlitz), 10.09.2008
(© Michael Münch)


Dautzschen (Beilrode), August 2022
(© Andreas Ihl)
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