Diagnose
Körperlänge: 3,6–5,4 mm.
Kopf: schwarz, dreieckige Form, Augen am Hinterrand außen sitzend.
Thorax: Halsschild mit s-förmig geschwungener Seitenkante, in der Hinterhälfte bräunlich, vorn wie das Schildchen schwarz. Beine ohne lange abstehende Haare. Halbdecken braun, hinten deutlich breiter als der Halsschild, dadurch das Tier verkehrt eiförmig wirkend.
Abdomen: schwarz, breit oval.
Ähnliche Arten: Drymus sylvaticus mit eher trapezförmigem komplett schwarzen Halsschild. Drymus ryeii mit nicht so geschwungener (Keine Vorschläge) und komplett schwarzem Halsschild. Die Vertreter der Untergattung Drymus innerhalb der Drymus-Arten mit langen Haaren an den Beinen.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Die Art kommt in ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens Nord- und Osteuropas vor. Nach Süden erreicht sie Nordafrika. Nach Osten erstreckt sich die Verbreitung bis Sibirien und in die Kaukasusregion. Die eher atlantische Art wird von Nordwesten nach Süden / Südosten in Deutschland seltener.
Vorkommen in Sachsen
Drymus brunneus kommt sehr zerstreut in ganz Sachsen vor. Die Funde reichen bis in die Kammregion des Erzgebirges.
Lebensweise
Der jahreszeitliche Zyklus dieser Art ist in verschiedenen Bereichen Mitteleuropas recht unterschiedlich und scheint vom stark vom jeweiligen Klima abzuhängen. So werden in manchen Gegenden neben überwinternden Erwachsenen auch Larven beobachtet. Die Eiablage findet andernorts zum Teil im Herbst statt und es überwintern somit zum Teil auch Eier - anderenorts erfolgt die Eiablage hauptsächlich im späten Frühjahr. Eier werden in der Streuschicht abgelegt. Die Ernährung erfolgt primär als Samensauger, ohne das eine Bindung an bestimmte Pflanzen erkennbar wäre. Auch ein Besaugen von Pilzen oder Moosen wird vermutet.
Lebensräume
Drymus brunneuskommt ein feuchten bis nassen Lebensräumen am Boden in der Laub- und Streuschicht oder zwischen Moosen vor. So werden feuchte Laub- und Nadelwälder, Bruch- und Auwälder aber auch Feucht- und Moorwiesen mit üppigem schattenspendenden Pflanzenbestand bewohnt.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.
Literatur
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- Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239–258.
- Hiebsch, H. 1960: Das Naturschutzgebiet "Pillnitzer Elbinsel" – Naturschutzarbeit und naturkundliche Heimatforschung in Sachsen 2(3).
- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
- Lange, C. 1898: Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs – Bericht Annaberg–Buchholzer Verein für Naturkunde 10.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
- Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 2 – Faune de France 84B: 1–453.
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Vogel, J. 1998: Wanzen (Heteroptera) in: Das Dubringer Moor – StUFA Bautzen und Naturforsch.Ges. der Oberlausitz: 59–60.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 13.04.2025
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Drymus brunneus, Fischbach bei Dahn, Bachtal östlich der Wappenschmiede (Deutschland, Rheinland-Pfalz, Landkreis Südwest-Pfalz), 10.09.2011
(© Michael Münch)
Drymus brunneus, Fischbach bei Dahn, Bachtal östlich der Wappenschmiede (Deutschland, Rheinland-Pfalz, Landkreis Südwest-Pfalz), 10.09.2011 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Drymus brunneus, Fischbach bei Dahn, Bachtal östlich der Wappenschmiede (Deutschland, Rheinland-Pfalz, Landkreis Südwest-Pfalz), 10.09.2011
(© Michael Münch)
Drymus brunneus, Fischbach bei Dahn, Bachtal östlich der Wappenschmiede (Deutschland, Rheinland-Pfalz, Landkreis Südwest-Pfalz), 10.09.2011 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Arnsdorf, Februar 2025
(© Peter Diehl)
Wald bei Neuendorf-Heide (Landkreis Vorpommern-Rügen), 03. Februar 2024
(© Martin Feike)
Wald bei Neuendorf-Heide (Landkreis Vorpommern-Rügen), 03. Februar 2024 (© Martin Feike)( Bild vergrößern)
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