Kiefernzapfenwanze (Gastrodes grossipes (De Geer, 1773))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die beiden Arten der Gattung Gastrodes besitzen eine markante hinten verbreiterte Körperform und sind extrem flach, um unter Zapfenschuppen von Nadelbaumzapfen unbeschadet überwintern zu können - auch wenn sich die Zapfen bei Feuchtigkeit schliessen. Im Gegensatz zu Gastrodes abietum, deren erstes Fühlerglied nur bis auf die Höhe der Spitze des Kopfes reicht, überragt bei Gastrodes grossipes das erste Fühlerglied die Kopfspitze deutlich.

Verbreitung

Gastrodes grossipes ist mit Ausnahme des hohen Nordens in ganz Europa sowie anschliessend bis Sibirien und Nordchina verbreitet.

Vorkommen in Sachsen

Gastrodes grossipes ist in ganz Sachsen verbreitet. In Gebieten ohne relevante Kiefernvorkommen, wie in weiten Teilen der Mittelgebirge fehlt die Art jedoch.

Lebensweise

Die erwachsenen Tiere der Art leben in verholzten Kiefernzapfen. Die Art besaugt dort die Samen. Auch die Überwinterung erfolgt in Zapfen oder oft auch unter Borkenschuppen der Wirtsbäume. Im Frühjahr trifft man die Art häufig in der Vegetation am Waldrand an, zum Beispiel beim Sonnen an exponierten Grasstengeln. Die Larven erscheinen dann im Sommer und halten sich an den Zweigen der Bäume auf, wo auch Nadeln besaugt werden. Erwachsene Tiere sind wieder ab Ende Juli / August anzutreffen.

Lebensräume

Die Art lebt fast ausschließlich auf Waldkiefer (Pinus sylvestris) sowohl in reinen Forsten als auch in Mischwäldern oder auf fruchtenden Einzelbäumen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.

Literatur

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  • Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
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  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 27.07.2012

Gastrodes grossipes, Zwönitz, Waldrand am Dreienweg (Deutschland, Sachsen, Erzgebirgskreis), 22.12.2007
(© Michael Münch)


Kiefernzapfenwanze (Gastrodes grossipes). Das erste Fühlerglied überragt die Kopfspitze deutlich. Sonneberg in Thüringen, Nadelwald am Schleifenberg, Dezember 2013
(© Michael Happ)


Gastrodes grossipes, Bienitz, 02.02.2008
(© Maik Hausotte)
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