Mediterrane Mordwanze (Rhynocoris erythropus (Linnaeus, 1767))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 11,9–15,3 mm.

Kopf: schwarz mit bräunlichen Flecken.

Thorax: Halsschild und Halbdecken violett-bräunlich, seitliche Hinterränder des Halsschildes gelb gesäumt, Schildchen schwarz mit gelber Mittellinie, Beine bräunlich mit ausgedehnten schwarzen Bereichen .

Abdomen: schwarz mit abwechselnden hellgelben und schwarzen Bereichen auf den seitlichen Randabschnitten (Connexiva) der Hinterleibssegmente.

Ähnliche Arten: Rhynocoris iracundus mit leuchtend roten Flügeldecken. Rhynocoris annulatus mit rot-schwarz geringelten Schenkeln. Reduvius personatus komplett schwarz oder schwarz-braun.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die Arten der Gattung Rhynocoris fallen durch ihre Größe und auffällige Färbung auf. Während der Körper von Rhynocoris annulatus schwarz ist und nur die Beine rote Ringe besitzen, haben Rhynocoris iracundus und Rhynocoris erythropus rötlich gefärbte Körper. Rhynocoris erythropus besitzt auf dem Schildchen einen hellen Mittelstreif, der so bei Rhynocoris iracundus nicht vorhanden ist.

Verbreitung

Die mediterran verbreitete Art erreicht in Mitteleuropa ihre nördliche Verbreitungsgrenze und ist an Mosel, Aar und Nahe relativ häufig. Ebenso kommt sie am Oberrhein südlich des Kaiserstuhles vor. Die historischen Vorkommen in Thüringen und Sachsen waren isolierte nördliche Vorposten der geschlossenen Verbreitung.

Vorkommen in Sachsen

Es existiert nur ein historischer Nachweis aus Chemnitz-Wittgensdorf (Cohrs & Kleindienst 1934: "Unterwittgensdorf"). Der Beleg befindet sich in der Sammlung Kleindienst am Museum für Naturkunde Chemnitz.

Lebensweise

Die Art lebt räuberisch und ernährt sich von verschiedenen Insekten. Im Gegensatz zu den anderen beiden einheimischen Arten der Gattung Rhynocoris lebt sie hauptsächlich am Boden der bewohnten Biotope, weshalb sie allgemein seltener nachgewiesen wird.

Lebensräume

Die Art besiedelt sehr schütter bewachsene stark wärmebegünstigte Offenlandstandorte.

Bestandssituation

Die Art muss als ausgestorben gelten

Literatur

  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Putshkov, Pavel V. & Moulet, Pierre (2009): Hémiptères Reduviidae d'Europe occidentale - Faune de France 92: 1-678+24pl.
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2006): Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.04.2025
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