Leptopterna dolabrata (Linnaeus, 1758)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 7,0–9,7mm.

Kopf: gelblich mit schwarzer Zeichnung, Augen vom Hinterrand des Kopfes entfernt angeordnet. Augenabstand doppelt so breit, wie das Auge.

Thorax: Halsschild gelblich, bei älteren Männchen rot-orange; mit zwei breiten nach hinten divergierenden breiten schwarzen Streifen, die sich auf dem Schildchen fortsetzen. Halbdecken gelblich mit mehreren braunen Längsflecken. Bei älteren Männchen gelbe Färbung in rot-orange umschlagen. Männchen langflügelig. Weibchen überwiegend kurzflügelig.

Abdomen: lang-oval.

Ähnlich Art: Leptopterna ferrugata Männchen: eher braungelb. Augen sehr groß, Augenabstand etwa 1,25x Augenbreite. Weibchen: eher rötlich-grünlich, ohne Zelle im häutigen Teil der Flügeldecken. .

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Das Areal von Leptopterna dolabrata umfasst Europa bis in den nördlichen Mittelmeerraum und nach Osten weiter über Kleinasien bis in die Kaspische Region. Die Art wurde in Nordamerika eingeschleppt. In Deutschland überall häufig.

Vorkommen in Sachsen

Die Art kommt in ganz Sachsen vor und erreicht auch die Kammregion des Erzgebirges.

Lebensweise

Die Art überwintert wie die meisten Weichwanzen im Eistadium. Die Larven schlüpfen in der ersten Maihälfte. Die erwachsenen Tiere sind dann ab Juni zu finden und sind hauptsächlich im Früh- bis Hochsommer zu finden. Einzelne Weibchen leben bis September. Die Eiablage erfolgt hauptsächlich im Juli in die unteren Teile der Grasstängel oder unter die Blattscheiden. Die Art lebt an typischen Frischwiesengrasarten, wie Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense), Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis), Knäuelgras (Dactylis glomerata) und Honiggras-Arten (Holcus mollis, Holcus lanatus). Die Tiere besaugen die Ähren. Junge Larven besaugen auch Halme und Stängel, solang noch keine Ähren vorhanden sind.

Lebensräume

Leptopterna dolabrata besiedelt vorzugsweise nährstoffreiche Frischwiesen. Es können aber auch trocknere oder gänzlich nasse Standorte besiedelt werden. Neben voll besonnten werden auch halbschattige Biotope toleriert.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr häufig und bewohnt ungefährdete Biotope.

Literatur

  • Achtziger, R., S. Tautenhahn 2006: Wanzen– (Heteroptera) und Zikadenarten (Auchenorrhyncha) des Campus der TU Bergakademie Freiberg – Mitteilungen des Naturschutzinstitutes Freiberg Freiberg 2: 29–37.
  • Arnold, K. 2003: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 1. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3–17.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239–258.
  • Engelmann, H.–D. 2008: Artenliste der Wanzen der Niederspreeexkursion – Heteropteron Köln 28: 7–8.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Lange, C. 1898: Ergebnisse entomologischer Beobachtungen aus der Umgebung Annabergs – Bericht Annaberg–Buchholzer Verein für Naturkunde 10.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Vogel, J. 1998: Wanzen (Heteroptera) in: Das Dubringer Moor – StUFA Bautzen und Naturforsch.Ges. der Oberlausitz: 59–60.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). – Die Tierwelt Deutschlands 75.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1952: Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 41.
  • Wagner, E. 1974: Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 1 – Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 37: i–iii, 1–484.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 04.05.2025

Leptopterna dolabrata, Männliches Tier. Hennersdorf, Bahndamm südöstlich Haltepunkt (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 29.06.2009
(© Michael Münch)


Leptopterna dolabrata, kurzflügliges Weibchen, Lobbe, Salzwiesen an der Hagenschen Wiek westnordwestlich des Ortes (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Rügen), 16.06.2009
(© Michael Münch)


Leptopterna dolabrata. Plauen/Vogtland, Juni 2017
(© Steffen Hintersaß)


Leptopterna dolabrata. Männchen in der hellgelb-braunen Farbvariante. Meisdorf, 2012.
(© Thomas Polster)


Larve von Leptopterna dolabrata auf Gräsern.
(© Thomas Polster)


Langhaarige Dolchwanze (Leptopterna dolabrata) bei der Paarung, im Juni 2017 bei Bösenbrunn im Vogtland
(© Tilmann Adler)
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