Cyllecoris histrionius (Linnaeus, 1767)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 5,7–8,0mm.

Kopf: schwarz. Fühler sehr lang, schlank und schwarz.

Thorax: Hallschild schwarz mit aufgehelltem Hinterrand. Schildchen vorn schwarz, hinten weiß oder gelblich. Halbdecken größtenteils braun, vorn seitlich zwei helle Flecken am Rand, Hinterkante schwarz. Cuneus vorn weiß oder bei dunklen Exemplaren gelblich, hinten schwarz. Membran rauchgrau-braun mit Erzglanz. Beine gelb-bräunlich mit angedunkelten Partien.

Abdomen: sehr langgestreckt.

Die Art ist in Mitteleuropa unverkennbar.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die Art ist aufgrund von Körperform und Färbung unverkennbar. Sie ist 5,7 bis 8,0 mm lang. Die Flügeldecken weisen eine charakteristische Verteilung brauner und weißer Bereiche auf. Die häutigen Teile der Deckflügel sind schwärzlich. Schildchen und Halsschild sind schwarz und weiß gefärbt. Es gibt dunklere Exemplare, bei denen die weißen Anteile an der Färbung geringer ausgeprägt sind.

Verbreitung

Cyllecoris histrionius bewohnt Europa, Nordafrika und Kleinasien. Das Areal erstreckt sich ostwärts bis in die Kaukasusregion. In Deutschland überall vorhanden.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist in Sachsen weitverbreitet. Sie fehlt jedoch im Gebirge, aufgrund des Fehlens von Eichen. Bemerkenswert ist ein Fund aus Kühberg im oberen Mittleren Erzgebirge.

Lebensweise

Cyllecoris histrionius lebt an Eichen (Quercus petrea, Quercus robur) und überwintert als Ei. Die Larven entwickeln sich während des Blattaustriebs und der Blüte der Eichen. Larven und junge erwachsene Tiere besaugen die Eichenblüten. Die Erwachsenen sind dann für eine längere Zeit von Mai bis Juli anzutreffen und ernähren sich nach der Blüte der Eichen von tierischer Kost. Sie sind dann gelegentlich auch auf anderen Laubbäumen zu finden.

Lebensräume

Besiedelt werden sowohl einzelstehende Eichen, als auch Eichen an Waldrändern und in Feldgehölzen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und ungefährdet.

Literatur

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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 05.05.2025

Cyllecoris histrionius, Lobbe, Gebüschsaum am Weg zum Lobber Ort (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Rügen), 10.06.2009
(© Michael Münch)


bei Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 10.06.2021
(© Martin Feike)


Weiße Berge Neukirch/ Ochsenberg 4749/2, Juni 2022
(© Enrico Tomschke)


Cyllecoris histrionius (Nymphe), Bienitz bei Leipzig, an Eiche, Mai 2016
(© Maik Hausotte)
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