Körperlänge: 4,4–5,3 mm.
Kopf: schwarz, Fühler weißlich-gelb, nur 1.Fühlerglied an der Basis schwarz.
Thorax: Halsschild, Halbdecken und Membran glänzend schwarz. Beine weißlich-gelblich.
Abdomen: schwarz, sehr langgestreckt und parallelseitig.
Ähnliche Arten: andere schwarz gefärbte, langgestreckte
Weichwanzen besitzen schwarze Beine oder wie
Plagiognathus arbustorum schwarz punktierte weiße Beine.
Merkmale
Verbreitung
Das Areal von Phylus coryli umfasst fast ganz Europa. Sie fehlt im Süden der europäischen Mittelmeerländer. Im Osten reicht die Verbreitung über Kleinasien bis in die Kaukasusregion. In Deutschland überall verbreitet und häufig.
Vorkommen in Sachsen
Die Art kommt in ganz Sachsen vor und erreicht dabei mittlere bis obere Lagen im Erzgebirge.
Lebensweise
Phylus coryli überwintert im Eistadium. Die ersten erwachsenen Tiere werden im Juni beobachtet. Einzelne Weibchen leben bis August. Die Art ernährt sich zoophytophag. Neben dem besaugen von Blättern, Knospen und unreifen Nüssen werden an den besiedelten Haselnussbüschen Blattläuse, Blattflöhe und anderer kleine Insekten besaugt. Die Eiablage erfolgt an junge Triebe.
Lebensräume
Durch die enge Bindung an Haselnuss (Corylus avellana) ergibt sich die Lebensraumpräferrenz von Phylus coryli: die Art ist an Waldrändern und in Hecken mit Haselnuss anzutreffen. Es werden aber auch Einzelbüsche besiedelt. Verflogene Tiere sind auch auf benachbarten Gehölzen anzutreffen.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.
Literatur
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- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
- Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69–100.
- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
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- Wagner, E. 1975: Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 3 – Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 40: i–ii, 1–483.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 07.05.2025