Psallus perrisi (Mulsant & Rey, 1852)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 3,3–3,8 mm.

Kopf: schwarz, Fühler hell.

Thorax: Halsschild und Schildchen schwarz. Halbdecken beim Männchen schwarz, bei unreifen Tieren oder Weibchen heller gefärbt. Schenkel schwarz, mit heller Spitze, bei unreifen Tieren noch rötlich oder rotbräunlich. Schienen hell mit großen schwarzen Punkten aus denen Dornen entspringen.

Abdomen: schwarz, länglich-oval.

Für eine sichere Unterscheidung dieser Art von den anderen Arten aus der Untergattung Hylopsallus (helle Fühler, dunkle unpunktierte Schenkel) der Gattung Psallus ist ein Vesica-Präparat von einem männlichen Tier unabdingbar.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Das Areal von Psallus perrisi umfasst ganz Europa und reicht über Kleinasien bis in die Kaukasusregion. In ganz Deutschland verbreitet und auf Eiche die häufigste Art der Gattung.

Vorkommen in Sachsen

Psallus perrisi ist im Vorkommensgebiet der Eichenarten weit verbreitet und häufig. Er fehlt in den mittleren und oberen Gebirgslagen entsprechend.

Lebensweise

Die Art überwintert im Eistadium. Die Larven schlüpfen mit dem Beginn der Blüte der Eichen. Offensichtlich ernähren sich die Tiere, wie auch die mit ihnen oft zusammen vorkommenden beiden Schwesterarten Psallus variabilis und Psallus wagneri im frühen Stadium phytophag auf Eiche. Ältere Larvenstadien und die im Mai und Juni auftretenden erwachsenen Tiere wechseln dann zu tierischer Kost und besaugen Blattläuse und andere kleine Insekten. Dann besteht auch keine zwingende Bindung an Eichen mehr, so dass die erwachsenen Tiere dann auch auf reich mit Nahrungstieren besetzten anderen Laubbäumen oder Weißdorn-Büschen (Crataegus spec.) zu finden sind.

Lebensräume

Die Art ist an Eichen (vor allem Quercus robur, Quercus petraea) gebunden und besiedelt blühende Bäume, die mehr oder weniger stark mit Blattläusen besetzt sind.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arndt, E., D. Bernhard, C. Jesche & S. Kupillas 2007: Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus–Fraxinus–Tilia floodplain forest. – M. Unterseher, W. Morawetz, S. Klotz & E. ArndtE.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Aukema, B. 1981: A survey of the dutch species of the subgenus Hylopsallus of Psallus (Hemiptera, Miridae) – Tijdschrift voor Entomologie 124: 1–25.
  • Büttner, K. 1967: Die Heteropterenfauna Westsachsens, Nachtrag – Entomologische Nachrichten Dresden 11: 7–10.
  • Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69–100.
  • Jordan, K. H. C. 1953: Neue Funde und Beobachtungen zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. – Natura lusatica 1: 2–17.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2004: Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). – Die Tierwelt Deutschlands 75.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1952: Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 41.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
  • Wagner, E. 1975: Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 3 – Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 40: i–ii, 1–483.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 08.05.2025

Psallus perrisi, Chemnitz-Furth, Chemnitzufer gegenüber Kirche Glösa (Deutschland, Sachsen, Stadt Chemnitz), 31.05.2009
(© Michael Münch)


Psallus perrisi, Zschopauhänge südöstlich Braunsdorf (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 02.06.2009
(© Michael Münch)


Vesica (Coswig, 02.06.2015)
(© Andreas Ihl)
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