Natternkopf-Netzwanze (Dictyla echii (Schrank, 1782))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 3,1–3,8 mm.

Kopf: Wangenplatten von vorn gesehen zusammengeneigt und geschlossen. Schwarz, Fühlerglieder 1,2 und 4 schwarz, 3.Glied bräunlichgelb.

Thorax: Halsschildfläche schwarz, Seitenrand des Halsschildes schmal und nur randlich auf die Oberseite des Halsschildes umgeschlagen.

Abdomen: schwarz, oval.

Ähnlich Arten: andere Dictyla-Arten mit deutlich weiter nach innen reichenden seitlichen auf die Halsschildfläche umgeschlagenen Halsschildseitenrändern.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Dictyla echii besiedelt ganz Europa, den Mittelmeerraum und Nordafrika. Nach Osten reicht ihr Areal bis Westsibirien und China. In Deutschland überall verbreitet und im Süden sogar häufig.

Vorkommen in Sachsen

Die Art ist im Flachland zerstreut verbreitet. Im Hügelland nimmt die Fundortdichte ab. Im Gebirge wo ihre Futterpflanze Blauer Natternkopf (Echium vulgare) oft nur temporär auf Halden und an Straßenböschungen vorkommt, fehlt die Art vollständig.

Lebensweise

Nach der Überwinterung unter vertrockneten Blattrosetten oder unter Rinde erscheinen die erwachsenen Tiere bereits im zeitigen Frühjahr und es sind sogleich erste Paarungen zu beobachten. Die Eiablage erfolgt in kleinen Gruppen entlang der Blatthauptnerven an die Blätter des Natternkopfes. Larven sind den gesamten Sommer lang anzutreffen, wobei im August wieder Kopulationen zu beobachten sind, aus denen eine zweite Generation hervorgeht.

Lebensräume

Die Art besiedelt voll besonnte Offenlandstandorte mit Vorkommen ihrer Futterpflanzen aus der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Sie ist primär an Blauem Natternkopf (Echium vulgare) zu finden, aber auch an Ochsenzungen-Arten (Anchusa spec.) und Hundszunge (Cynoglossum officinale. So kommt die Art auf mageren trockenen Rasen, an Wegrainen, Böschungen und Säumen, Felsfluren aber auch an leicht ruderalisierten Standorten vor.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2003: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 1. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3–17.
  • Arnold, K. 2005: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) – 2. Beitrag – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 25: 79–89.
  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239–258.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Nigmann, U. & D. Münch, M. Münch & R. Achtziger 2008: Verbreitung und Ausbreitung der Platanenwanze Arocatus longiceps St°al, 1872 in Ostdeutschland (Heteroptera: Lygaeidae) – Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 3: 76–88.
  • Péricart, J. 1983: Hémiptères Tingidae euro–méditerranéens – Faune de France 69: 1–618.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) – Die Tierwelt Deutschlands 77.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 11.04.2025

Dictyla echii, Dresden-Heller, Sandmagerrasen nordwestlich Deponie (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 06.05.2008
(© Michael Münch)


Leipzig, Juni 2021
(© Maik Hausotte)


Natternkopf-Netzwanze unter Platanenrinde (Dresden, 1.3.2014)
(© Andreas Ihl)


Natternkopf-Netzwanze (Dictyla echii) Radebeul, Uferstraße, Mai 2106
(© Steffen Hintersaß)
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