Pyrausta cingulata (Linnaeus, 1758)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügel X–Y mm lang; schwarz, dunkelgrau oder dunkelbraun; bei 2/3 eine schwach gewellt verlaufende cremeweiße Querbinde. Hinterflügel ähnlich; Querbinde ohne Knick in einem Viertelkreis verlaufend.

Ähnliche Arten: Pyrausta rectefascialis manchmal etwas kleiner, die Querbinde auf dem Vorderflügel gerade, auf dem Hinterflügel mit einen Knick im 100°-Winkel. Pyrausta nigrata auf dem Vorderflügel mit einer unvollständigen weißen Basalbinde vor der Hinterrand, einem weißen Mittelfleck und einer deutlich gewellten hinteren Querbinde. Bei Atralata albofascialis auf dem Vorderflügel weiße längliche Schuppen eingestreut, insbesondere in der Basalregion, und die Querbinde verläuft in einem deutlichen Bogen.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: stark gefährdet

Merkmale

Verbreitung

östlich bis auf die Kurilen (Sinev 2019).

Lebensweise

Die Falter fliegen in zwei Generationen von Ende April bis Anfang Juni sowie von Anfang Juli bis Mitte August. Sie sind tagaktiv, werden nachts aber auch von künstlichen Lichtquellen angelockt. Die Larve lebt an Sand-Thymian (Thymus serpyllum) und anderen Thymian-Arten (Buszko 2020). 

In Großbritannien fand Heckford (2010) die Larven an Thymus polytrichus. Unter künstlichen Bedingungen nahmen die Larven auch Eisenkraut-Salbei (Salvia verbenaca) und einen Gartensalbei an. Die Larven werden von der Braconide Apanteles obscurus parasitiert, welche auch bei Pyrausta purpuralis auftritt (Heckford 2010).

Lebensräume

Trockene Wiesen, Waldrodungen und Lichtungen, insbesondere auf sandigen und kalkreichen Böden (Buszko 2020). In Bayern nur in den nördlichen Kalkalpen (Segerer 2025, epistula electronica), in Sachsen auf nährstoffarmen und trockenen Sandstandorten mit spärlicher Vegetation.

Bestandssituation

In Bayern ist die Art in den Alpen noch weit verbreitet und mäßig häufig (Segerer et al. 2022). 

In Sachsen im 19. Jahrhundert in oberlausitzer Heiden noch ‚verbreitet und stellenweise gemein‘ vorkommend, im 20. Jahrhundert einzelne Nachweise in der nördlichen Oberlausitz, mit einem vorläufigen letzten Nachweis ‚trotz jährlicher intensiver Suche in den Habitaten‘ im Jahr 2003 (Sobczyk et al. 2018). Ein Einzelnachweis von Dieter Miersch bei Lohsa-Koblenz im August 2021 (Insekten Sachsen). Geeignete Lebensräume auf trockenen Sandstandorten in Ostdeutschland verschwinden durch Immissionen von reaktivem Stickstoff und einsetzende Sukzession, vor allem mit der invasiven Gewöhnlichen Robinie (Robinia pseudoacacia) und der Spätblühenden Traubenkirsche (Prunus serotina).

Literatur

  • Buszko, J. 2020: Crambidae i Thyrididae Polski. – Wydawnictwo "Koliber", Nowy Sącz. 250 S.
  • Heckford, R. J. 2010: Notes on the early stages of four species of Oecophoridae, Gelechiidae and Pyralidae (Lepidoptera) in the British Isles. – Entomologist's Gazette, London 61 (4): 207–221.
  • Huemer, P. 2013: Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – Studiohefte 12. – Tiroler Landesmuseen, Innsbruck. 304 S.
  • Segerer, A. H., unter Mitarbeit von T. Grünewald, A. Haslberger, B. Morawietz & W. Wolf 2022: Kleinschmetterlinge Lepidoptera Teil I: Wicklerartige bis Zünslerfalter: Tortricoidea bis Pyraloidea. Stand 2022. – Rote Liste und Gesamtartenliste Bayern. – Hrsg.: Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg. 54 S.
  • Sinev, S. Ju. 2019: Catalogue of the Lepidoptera of Russia. – Zoological Institute, St. Petersburg. 448 S.
  • Sobczyk, T., D. Stöckel, F. Graf, H. Jornitz, T. Karisch & S. Wauer 2018: Die Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) der Oberlausitz. Teil 5: Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera) 1. Teil. – Beiträge zur Insektenfauna Sachsens 20. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 22: 439 S.
Autor(-en): Franziska Bauer, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 29.05.2025

Lohsa-Koblenz, August 2021
(© Dieter Miersch)


Lohsa-Koblenz, August 2021. Habitat mit der Nahrungspflanze der Larve, Sand-Thymian (Thymus serpyllum)

(© Dieter Miersch)
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