Vorderflügel dunkel gelb mit rotbraunen Längsstreifen entlang der Flügeladern; Vorderrand fein weiß gerandet, dann hellbraun; bei 2/3 eine rotbraune Querlinie, die schwach S-förmig zum Flügelhinterrand verläuft; Außenrand mit einer feinen schwarzen Linie, Fransen weiß. Hinterflügel gelblich weiß mit einer braunen, gebogenen Mittellinie.
Ähnliche Arten: Ecpyrrhorrhoe rubiginalis, die zwei Querlinien besitzt und bei der die äußere Querlinie viel stärker S-förmig verläuft.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Rote Liste Deutschland: ungefährdet
Merkmale
Verbreitung
Von Großbritannien, Dänemark, Südschweden und Südfinnland südlich bis Spanien, Korsika, Norditalien, Bosnien und Herzegowina, Rumänien und die Ukraine sowie östlich durch den gemäßigten Waldgürtel Russlands bis in den Fernen Osten und nach Japan (GBIF; PESI).
Lebensweise
Die Larven fressen von August bis Oktober an Binsenschneide (Cladium mariscus), Ufer-Segge (Carex riparia), Steife Segge (Carex elata) und weiteren Seggen-Arten (Sauergrasgewächse, Cyperaceae) (Parsons & Clancy 2023). Tagsüber ruhen sie gestreckt an den Blattunterseiten der Seggen und lassen sich bei Störung an einem Seidenfaden zum Boden herab. Abends fressen sie große Stücke aus den Blättern. Die ausgewachsene Larve baut sich im Stengel einen Kokon in dem sie überwintert und sich im Frühjahr verpuppt (Hannemann 1964). Die Falter fliegen in zwei Generationen von Ende Mai bis Ende August (Mörtter & Kinkler 2011).
Lebensräume
Moore und Nasswiesen (Parsons & Clancy 2023), Auwälder (Mörtter & Kinkler 2011).
Bestandssituation
Historisch war die Art in Deutschland extrem selten. Mitte des 19. Jahrhunderts aus Baden bekannt (Reutti 1853). In Ostdeutschland nur sieben historische Nachweise von 1937 bis 1975 in Vorpommern und Brandenburg (Gaedike 1980). In Rheinland-Pfalz seit 1948 (Heuser et al. 1971), in Hessen seit 1962 und in Nordrhein-Westfalen seit 1996 (Mörtter & Kinkler 2011). Der Erstnachweis aus Sachsen stammt aus dem Jahr 2006 (Sobczyk et al. 2018).
Seit dem Jahr 2010 eine deutliche Zunahme der Nachweise im Norden und Südwesten Deutschlands (Schmetterlinge Deutschlands) sowie in Brandenburg.
Literatur
- Gaedike, 1980: Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Lepidoptera-Pyraustinae. – Beiträge zur Entomologie, Berlin 30 (1): 41–120.
- Hannemann, H.-J. 1964: Kleinschmetterlinge oder Microlepidoptera II. Die Wickler (s.l.) (Cochylidae und Carposinidae). Die Zünslerartigen (Pyraloidea). S. i–viii, 1–401, Taf. 1–22. – In: F. Dahl, Die Tierwelt Deutschlands, 50. Teil 50. – Gustav Fischer, Jena.
- Heuser, R., H. Jöst & R. Roesler 1971: Die Lepidopteren-Fauna der Pfalz. A. Systematisch-chorologischer Teil. V. Die Zünsler. – Mitteilungen der Pollichia des Pfälzischen Vereins für Naturkunde und Naturschutz, Bad Durkheim 18: 11–85.
- Mörtter, R. & H. Kinkler 2011: Familie: Crambidae Latreille, 1810, Unterfamilie: Pyraustinae Meyrick, 1890. – Die Lepidopterenfauna der Rheinlande und Westfalens, Leverkusen 16: 245 S.
- Parsons, M. S. & S. P. Clancy 2023: A guide to the pyralid and crambid moths of Britain and Ireland. – Atropos Publishing, Helston, Cornwall. 508 S.
- Reutti, C. 1853: Uebersicht der Lepidopteren-Fauna des Grossherzugthum's Baden. – Beiträge zur Rheinischen Naturgeschichte 3: I–VIII, 1–216.
- Sobczyk, T., D. Stöckel, F. Graf, H. Jornitz, T. Karisch & S. Wauer 2018: Die Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) der Oberlausitz. Teil 5: Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera) 1. Teil. – Beiträge zur Insektenfauna Sachsens 20. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 22: 439 S.
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Autor(-en): Franziska Bauer, Matthias Nuß, Anonym. Letzte Änderung am 27.06.2025