Goedels Raubwanze (Nagusta goedelii (Kolenati, 1857))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 12,5–16,2mm.

Kopf: hinter den Fühlerhöckern sitzt je ein Dorn vor den mittig platzierten Augen.

Thorax: seitlich dornartig ausgezogener Halsschild.

Abdomen: sehr lang und schlank, fast parallelseitig.

insgesamt eher einfarbig bräunlich gefärbt, insgesamt sehr schlanke Erscheinung.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Verbreitung

Die Ursprüngliche Verbreitung der Art erstreckte sich von Innerasien über die Schwarzmeerregion nach Südosteuropa, wo in Niederösterreich und der Steiermark die Arealgrenze lag. Seit einigen Jahren etabliert sich die Art in den wärmebegünstigten Regionen Mitteleuropas.

Vorkommen in Sachsen

Die Art wurde 2024 erstmals in Sachsen nachgewiesen (Pietzsch & Jentzsch, 2024).

Lebensweise

Über die Lebensweise ist nicht allzuviel bekannt. Sie ernährt sich von verschiedenen Insekten und wahrscheinlich auch Spinnen, welche Sie in Ihrem Lebensraum auf Bäumen und Sträuchern erbeutet. Nach der Überwinterung werden finden Paarung und Eiablage im Frühjahr statt. Im Spätsommer entwickeln sich adulte Tiere, die vor der Überwinterung eine Migrationsphase durchlaufen. Überwinterung findet unter loser Borke und in Spalten an Bäumen statt. Das Eindringen in Gebäude zur Überwinterung wurde gelegentlich auch beobachtet.

Lebensräume

Nagusta goedelii lebt auf verschiedenen Laubbäumen und seltener auf Büschen. Viele Meldungen in Südosteuropa stammen dabei von Eichen-Arten (Quercus spec.).

Bestandssituation

Eine Etablierung ist ausgehend von der europaweiten Entwicklung sehr wahrscheinlich.

Literatur

  • Pietzsch, C. & M. Jentzsch 2024: Erster Nachweis von GOEDELs Raubwanze Nagusta goedelii (Kolenati, 1857) aus Sachsen (Heteroptera: Reduviidae). – Heteropteron Köln 73: 28–30.
  • Putshkov, P. V. & P. Moulet 2009: Hémiptères Reduviidae d'Europe occidentale. – Faune de France 92: 1–678, 24 Taf.
  • Wachmann, E., A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1). – Die Tierwelt Deutschlands 77.
  • Wachmann, E., A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. – In: F. Dahl, M. Dahl & F. Peus, Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile. – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 20.08.2024

Graupa, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Oktober 2024
(© Franz Matschulla)
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