Hallodapus montandoni Reuter, 1895

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die beiden einheimischen Arten der Gattung Hallodapus treten sowohl in langflügeligen als auch kurzflügeligen Formen auf, wobei letztere deutlich überwiegen. Die Tiere sind 2,5 bis 5 mm lang und haben weiße Querbinden auf rotbraunem Grund. Als Unterschied wird die Oberflächenbeschaffenheit des vorderen Flügelbereiches bis zur ersten Querbinde angegeben: Hallodapus rufescens glänzt dort, wie auf dem Rest der Flügel - Hallodapus montandoni ist dort matt. Dieses Merkmal ist jedoch recht schwer zu bewerten.

Verbreitung

Das Areal von Hallodapus montandoni reicht von Innerasien über Südosteuropa bis nach Süd- und Mitteleuropa. Ferner kommt sie im Süden Großbritaniens vor. In Deutschland kommt die Art nur im Süden vor und ist sehr selten. Die nördlichsten Funde in Deutschland stammen aus Hessen sowie Sachsen-Anhalt.

Vorkommen in Sachsen

Es existiert ein einziger Nachweis dieser Art aus einer montan getönten wechselfeuchten Bergwiese / Heidefläche. Die Art ist seit dem Erstfund nicht wieder nachgewiesen worden.

Lebensweise

Die Art lebt wahrscheinlich räuberisch am Boden in sehr schütter bewachsenen Kalk- und seltener Sandmagerrasen. Sie überwintert als Ei. Larven sind im Mai / Juni anzutreffen. Die erwachsenen Tiere sind ab Juni bis in den August hinein zu finden.

Lebensräume

Hallodapus montandoni Reuter ist eine Art von sehr trockenen wärmebegünstigten (Kalk-)Magerrasen mit nicht zu dichter Vegetation - ein Standorttyp, wie er in Sachsen nur ansatzweise im nördlichen Dresdner Elbtal zu finden ist.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen nicht sicher nachgewiesen. Über die Gefährdungslage lässt sich derzeit keine gesicherte Aussage treffen.

Literatur

  • Arnold, Kurt (1978): Vier für die Fauna Sachsens neue Miriden (Heteroptera, Miridae HAHN, 1831). 3. Beitrag zur Heteropteren-Fauna Sachsens. - Entomologische Nachrichten Dresden 22: 74-76
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2004): Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). - Die Tierwelt Deutschlands 75
  • Wagner, Eduard (1952): Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 41
  • Wagner, Eduard (1974): Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 2 - Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 39: i-ii, 1-421
  • Wyniger, Denise (2006): The Central European Hallodapini (Insecta: Heteroptera: Miridae: Phylinae) - Russian Entomological Journal 15(2): 233-238
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.05.2013
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