Satelliteneule (Eupsilia transversa (Hufnagel, 1766))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge 15–21 mm.

Vorderflügel: Gelbrot bis braungrau, darauf mehrere manchmal sehr undeutliche Querlinien; immer deutlich erkennbar ist nahe der Flügelmitte ein weißer, gelber oder rotbrauner Fleck, an dem sich oben und unten je ein kleiner gleichfarbiger oder weißer Punkt anschließt (die Satelliten = Name!).

Aufgrund des hellen Fleckes mit den zwei Satelliten ist die Art unverwechselbar.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Körperlänge der Falter beträgt knapp 20 mm, bei einer max. Breite von ca. 5 mm. Die Weibchen sind durch einen dickeren Hinterleib von den Männchen unterscheidbar.
Die dunkelbraunen bis schwarzen Larven sind aufgrund von zwei bis drei weißen Flecken an jeder Körperseite im vorderen Körperdrittel und einem hellen Fleck an jeder Körperseite am Körperende unverwechselbar.

Verbreitung

Von Island, Irland, Großbritannien, Skandinavien und Finnland südlich bis Spanien, Balearen, Sardinien, Apennin und Peloponnes, östlich über das gemäßigte Eurasien bis Japan (GBIF; PESI). 

Lebensweise

Falterbeobachtungen existieren in Sachsen aus dem Zeitraum von Ende Juli bis Mitte Mai. Dabei handelt es sich um eine Generation, deren Falter überwintern. Erst nach der Überwinterung erfolgen Paarung und Eiablage.

Die Larven ernähren sich von den Blättern verschiedener Laubgehölze, z. B. Weide (Salix sp.), Eiche (Quercus sp.), Linde (Tilia sp.). Bisher wurden ca. 20 verschiedene Laubgehölze als Nahrungspflanzen registriert. Bei hohen Larvendichten und in Gefangenschaft fressen sie auch Larven anderer Schmetterlingsarten. Die ausgewachsene Larve verlässt die Nahrungspflanze und verpuppt sich im Erdboden oder in der Bodenstreu.

Lebensräume

Fast überall, wo Laubgehölze vorkommen.

Bestandssituation

Die Falter werden in Sachsen in fast allen Naturräumen angetroffen.

Literatur

  • Bergmann, A. 1954: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands 4: Eulen. – Urania Verlag, Jena, 1060 S.
  • Ebert,G. 1994: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs 6: Nachtfalter IV. – Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 622 S.
  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 792 S.
  • Steiner, A., U. Ratzel, M. Top-Jensen & M. Fibiger 2014: Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. – BugBook Publishing, 878 S.

 

Autor(-en): Bernd-Jürgen Kurze, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 03.10.2022

Drei Satellit-Wintereulen mit weißen Flecken saßen am 11.03.2014 an einem Gebäude in Glashütte
(© Stefan Höhnel)


Eine Satelliteneule am 18.11.2011 in Glashütte
(© Stefan Höhnel)


LSG Massenei Großharthau, Februar 2020
(© Tilmann Adler)


Chemnitz-Adelsberg im März 2019
(© Michael Münch)


Grumbach/Erzgebirge, 14.10.2019 am Köder
(© Rainer Klemm)


Hoyerswerda, 23.10.2020
(© Martina Görner)


Langebrück, Januar 2020
(© Tilmann Adler)


Schirgiswalde, 20.12.2002
(© Konrad Thomas)


Horburg-Masslau (Sachsen-Anhalt) 23. Mai 2022
(© Heinz Sass)


Luppeaue bei 06254 Horburg-Masslau (Sachsen-Anhalt) 23. Mai 2022
(© Heinz Sass)
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