Mondvogel (Phalera bucephala (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge: 21–31 mm.

Kopf und Thorax mit aufstehenden, haarförmigen, dunkelgelben Schuppen.

Vorderflügel: Silbergrau, mit einem knapp 1 cm großen gelben Fleck in der Flügelspitze.

Die Falter sind unverwechselbar.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Silbergrauer Nachtfalter aus der Familie der Zahnspinner (Notodontidae) mit gelber Stirn und einem knapp 1 cm großen gelben Fleck in der Flügelspitze der Vorderflügeloberseite. Sowohl die Körperlänge als auch die Vorderflügellänge betragen ca. 3 cm. Max. Körperbreite 6-7 mm.
Weibchen haben fadenförmige Fühler. Die Fühler der Männchen sind kräftiger und beidseitig mit kleinen Sägezähnen besetzt.

Verbreitung

Besiedelt fast ganz Europa bis Ostasien. Die nördliche Verbreitungsgrenze liegt in Skandinavien südlich des Polarkreises.

Lebensweise

Flugzeit: Mitte April bis Anfang September mit einem Maximum von Mitte Juni bis Mitte Juli.
Larven: Die gelbschwarzen, behaarten Raupen leben von Juli an (zunächst in Gruppen) bis Ende September und fressen in dieser Zeit an Blättern von Laubgehölzen. Die häufigsten Beobachtungen stammen von Birken (Betula sp.), Eichen (Quercus sp.), Weiden (Salix sp.) und Linden (Tilia sp.). Außerdem nutzen die Larven noch das Laub weiterer Gehölze als Nahrung: Hasel (Corylus sp.), Erle (Alnus sp.), Ahorn (Acer sp.), Schlehe (Prunus sp.), Esche (Fraxinus sp.), Rotbuche (Fagus sp.), Pappel (Populus sp.) (Ebert 1994) sowie Hainbuche (Carpinus sp.) und Ulme (Ulmus sp.) (Bergmann 1953).
Die Puppe überwintert in der Erde.

Lebensräume

In Sachsen in allen Lebensräumen mit Laubholzbeständen vorkommend. Die natürlichen Lebensräume sind wahrscheinlich die Randbereiche von Laubwäldern. Die Art ist zum Kulturfolger geworden.

Bestandssituation

In Sachsen nicht gefährdet.

Literatur

  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 792 S.
  • Steiner, A., U. Ratzel, M. Top-Jensen & M. Fibiger 2014: Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer. – BugBook Publishing, 878 S.

Autor(-en): Bernd-Jürgen Kurze, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 29.01.2020

Am 26.05.2012 fand ich diesen Mondvogel am Glashütter Bahnhof
(© Stefan Höhnel)


Am 26.05.2012 fand ich diesen Mondvogel am Glashütter Bahnhof
(© Stefan Höhnel)


am Ochsenberg bei Neukirch/Kamenz, Juli 2023
(© Tilmann Adler)


Mondvogelpaarung. Dresden, OT Schullwitz, Mai 2009
(© Bernd-Jürgen Kurze)


Eispiegel von Phalera bucephala auf Salix alba im Niederforst bei Leppersdorf, Juli 2016
(© André Seifert)


Larven des Mondvogels auf Betula, Ende Juni 2015
(© André Seifert)


Gesellig leben die jungen Larven des Mondvogels. Lausitzer Seenland Nähe Kleinkoschen, 21. August 2019
(© Martina Görner)


Phalera bucephala-Raupen am 02.08.2015 in Berbisdorf
(© Franziska Bauer)


Larve vom Mondvogel kurz nach der Häutung. Karswald bei Arnsdorf, August 2016
(© Tilmann Adler)


Phalera bucephala-Raupen am 02.08.2015 in Berbisdorf
(© Franziska Bauer)


Larve vom Mondvogel im August 2016 im Karswald bei Arnsdorf
(© Tilmann Adler)


Larve des Mondvogels an einem Pappelzweig, Hochhalde Trages, August 2013
(© Bernd Garbe)


Verpuppungsreife, parasitierte Phalera bucephala-Raupe am 29.08.2013 in Dresden-Tolkewitz
(© Franziska Bauer)


Mondvogel, Fischbach bei Arnsdorf, September 2016
(© Steffen Hintersaß)


Larve des Mondvogels an einem Espenzweig, Hochhalde Trages bei Espenhain, September 2016
(© Bernd Garbe)


Mondvogel am 21.08.2016 in Steinbach
(© Eva-Maria Bä0ler)
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