Diagnose
Vorderflügellänge bis 17 mm.
Flügeloberseiten des Männchens hellblau mit breitem braunen Rand und ausgehend von diesem die Flügeladern in die Flügelfläche hinein braun gefärbt; Weibchen braun, von der Flügelbasis mehr oder weniger ausgedehnt blau übergossen. Flügelfransen in beiden Geschlechtern weiß.
Flügelunterseiten der Männchen grau, der Weibchen hellbraun; mit schwarzen, weiß umrandeten Punkten, Vorderflügel mit Punkt in der Flügelmitte und einer Reihe deutlicher Punkte; auf dem Hinterflügel die Punkte deutlich kleiner, undeutlicher, mit weißem Strich von der Basis bis kurz vor den Flügelrand (Name!).
Ähnliche Art: Aufgrund des weißen Striches auf der Unterseite der Hinterflügel unverwechselbar.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): streng geschützt
Rote Liste Sachsen: nicht bewertet
Rote Liste Deutschland: vom Aussterben bedroht
Synonym
Agrodiaetus damon
Merkmale
Anzahl Chromosomen: 45 (de Lesse 1960; Lukhtanov 1989; Wiemers 2003).
Verbreitung
Polyommatus damon kommt in mehreren disjunkten Arealen vor (Eckweiler & Bozano 2016: 18–20):
-
Ostspanien
- Nordspanien, Ostfrankreich, Mitteleuropa, Tschechien, Slowakei, westlichste Ukraine
- Südostpolen
- Westrumänien
- Zentralitalien
- östliche Adria
- Grenzregion von Lettland und Russland
- südrussische Region von Woronesh bis Ufa und die angrenzenden nördlichen Regionen in Kasachstan
- Kaukasusregion, südlich bis Nordosttürkei
- Kirgisien, östliches Kasachstan, südliches Russland, nordwestliche Mongolei (Altaigebirge)
Lebensweise
Die Larven leben an Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia).
Lebensräume
Bestandssituation
Da die Larvennahrungspflanze, die Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia), in Sachsen ein eingebürgerter Neophyt ist und seit einiger Zeit in Samenmischungen für die freie Landschaft Verwendung findet (Hardtke & Ihl 2000), kann es immer wieder mal zu Nachweisen des Streifenbläulings in Sachsen kommen. Historisch gibt es lediglich vier Nachweise aus Sachsen; Reinhardt et al. (2007) zählen die Art deshalb nicht zur sächsischen Fauna.
Literatur
- Lesse de, H. 1960: Spéciation et variation chromosomique chez la Lépidoptères Rhopalocères. – Annales des Sciences Naturelles - Zoologie et Biologie Animale 12 (2): 1–123.
- Eckweiler, W. & G. C. Bozano 2016: Lycaenidae Part IV: Subfamily Polyommatinae, Tribe Polyommatini, genus Polyommatus, subgenus Agrodiaetus. – In: G. C. Bozano, Guide to the butterflies of the palearctic Region. – Omnes Artes, Milano. 132 S.
- Hardtke, H.-J. & A. Ihl 2000: Atlas der Farn- und Samenpflanzen Sachsens. – Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege, herausgegeben vom Sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie Dresden, 806 S.
- Lukhtanov, V. A. 1989: Karyotypes of some blue butterflies of the Agrodiaetus species Groups. – Annales Entomologici Fennici 55: 137–144.
- Reinhardt, R., H. Sbieschne, J. Settele, U. Fischer & G. Fiedler 2007: Tagfalter von Sachsen. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden Beiheft 11: 1–695, 1–48.
- Wiemers, M. 2003: Chromosome differentiation and the radiation of the butterfly subgenus Agrodiaetus - a molecular phylogenetic approach. – Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades (Dr. rer. nat.) der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Links
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 07.04.2017
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Männchen des Streifenbläulings vom 04.07.1930 aus Tschechien, Velký Bezděz (deutsch: Bösig), coll. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden.
(© Matthias Nuß)
Männchen des Streifenbläulings vom 04.07.1930 aus Tschechien, Velký Bezděz (deutsch: Bösig), coll. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. (© Matthias Nuß)( Bild vergrößern)
Männchen des Streifenbläulings vom 04.07.1930 aus Tschechien, Velký Bezděz (deutsch: Bösig), coll. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Flügelunterseiten
(© Matthias Nuß)
Männchen des Streifenbläulings vom 04.07.1930 aus Tschechien, Velký Bezděz (deutsch: Bösig), coll. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Flügelunterseiten (© Matthias Nuß)( Bild vergrößern)
Weibchen des Streifenbläulings vom 09.07.1950 aus der Umgebung von Kronach (Nordbayern), leg. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden.
(© Matthias Nuß)
Weibchen des Streifenbläulings vom 09.07.1950 aus der Umgebung von Kronach (Nordbayern), leg. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. (© Matthias Nuß)( Bild vergrößern)
Weibchen des Streifenbläulings vom 09.07.1950 aus der Umgebung von Kronach (Nordbayern), leg. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Flügelunterseiten
(© Matthias Nuß)
Weibchen des Streifenbläulings vom 09.07.1950 aus der Umgebung von Kronach (Nordbayern), leg. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Flügelunterseiten (© Matthias Nuß)( Bild vergrößern)
Streifenbläuling im Juli 2016 bei Ostheim v. d. Rhön (Bayern)
(© Tilmann Adler)
Streifenbläuling im Juli 2016 bei Ostheim v. d. Rhön (Bayern) (© Tilmann Adler)( Bild vergrößern)
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