Streifenbläuling (Polyommatus damon (Denis & Schiffermüller, 1775))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge bis 17 mm.

Flügeloberseiten des Männchens hellblau mit breitem braunen Rand und ausgehend von diesem die Flügeladern in die Flügelfläche hinein braun gefärbt; Weibchen braun, von der Flügelbasis mehr oder weniger ausgedehnt blau übergossen. Flügelfransen in beiden Geschlechtern weiß.

Flügelunterseiten der Männchen grau, der Weibchen hellbraun; mit schwarzen, weiß umrandeten Punkten, Vorderflügel mit Punkt in der Flügelmitte und einer Reihe deutlicher Punkte; auf dem Hinterflügel die Punkte deutlich kleiner, undeutlicher, mit weißem Strich von der Basis bis kurz vor den Flügelrand (Name!).

Ähnliche Art: Aufgrund des weißen Striches auf der Unterseite der Hinterflügel unverwechselbar.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): streng geschützt
Rote Liste Sachsen: nicht bewertet
Rote Liste Deutschland: vom Aussterben bedroht

Synonym

Agrodiaetus damon

Merkmale

Anzahl Chromosomen: 45 (de Lesse 1960; Lukhtanov 1989; Wiemers 2003).

Verbreitung

Polyommatus damon kommt in mehreren disjunkten Arealen vor (Eckweiler & Bozano 2016: 18–20):

  • Ostspanien
  • Nordspanien, Ostfrankreich, Mitteleuropa, Tschechien, Slowakei, westlichste Ukraine
  • Südostpolen
  • Westrumänien
  • Zentralitalien
  • östliche Adria
  • Grenzregion von Lettland und Russland
  • südrussische Region von Woronesh bis Ufa und die angrenzenden nördlichen Regionen in Kasachstan
  • Kaukasusregion, südlich bis Nordosttürkei
  • Kirgisien, östliches Kasachstan, südliches Russland, nordwestliche Mongolei (Altaigebirge)

Lebensweise

Die Larven leben an Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia).

Lebensräume

Bestandssituation

Da die Larvennahrungspflanze, die Saat-Esparsette (Onobrychis viciifolia), in Sachsen ein eingebürgerter Neophyt ist und seit einiger Zeit in Samenmischungen für die freie Landschaft Verwendung findet (Hardtke & Ihl 2000), kann es immer wieder mal zu Nachweisen des Streifenbläulings in Sachsen kommen. Historisch gibt es lediglich vier Nachweise aus Sachsen; Reinhardt et al. (2007) zählen die Art deshalb nicht zur sächsischen Fauna.

Literatur

  • Lesse de, H. 1960: Spéciation et variation chromosomique chez la Lépidoptères Rhopalocères. – Annales des Sciences Naturelles - Zoologie et Biologie Animale 12 (2): 1–123.
  • Eckweiler, W. & G. C. Bozano 2016: Lycaenidae Part IV: Subfamily Polyommatinae, Tribe Polyommatini, genus Polyommatus, subgenus Agrodiaetus.In: G. C. Bozano, Guide to the butterflies of the palearctic Region. – Omnes Artes, Milano. 132 S.
  • Hardtke, H.-J. & A. Ihl 2000: Atlas der Farn- und Samenpflanzen Sachsens. – Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege, herausgegeben vom Sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie Dresden, 806 S.
  • Lukhtanov, V. A. 1989: Karyotypes of some blue butterflies of the Agrodiaetus species Groups. – Annales Entomologici Fennici 55: 137–144.
  • Reinhardt, R., H. Sbieschne, J. Settele, U. Fischer & G. Fiedler 2007: Tagfalter von Sachsen. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden Beiheft 11: 1–695, 1–48.
  • Wiemers, M. 2003: Chromosome differentiation and the radiation of the butterfly subgenus Agrodiaetus - a molecular phylogenetic approach. – Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades (Dr. rer. nat.) der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Links

 

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 07.04.2017

Männchen des Streifenbläulings vom 04.07.1930 aus Tschechien, Velký Bezděz (deutsch: Bösig), coll. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden.
(© Matthias Nuß)


Männchen des Streifenbläulings vom 04.07.1930 aus Tschechien, Velký Bezděz (deutsch: Bösig), coll. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Flügelunterseiten
(© Matthias Nuß)


Weibchen des Streifenbläulings vom 09.07.1950 aus der Umgebung von Kronach (Nordbayern), leg. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden.
(© Matthias Nuß)


Weibchen des Streifenbläulings vom 09.07.1950 aus der Umgebung von Kronach (Nordbayern), leg. Ebert. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Flügelunterseiten
(© Matthias Nuß)


Streifenbläuling im Juli 2016 bei Ostheim v. d. Rhön (Bayern)
(© Tilmann Adler)
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