Körperlänge: Königinnen 20–22 mm, Arbeiterinnen 12–16 mm, Drohnen 14–16 mm lang.
Kopf: Weibchen - schwarz behaart, Fühlerglied 3 höchstens so lang wie 4 und 5 zusammen, Punktierung vor den Ocellen sehr dicht. Männchen - schwarz, Stirn meist mit gelber Behaarung.
Thorax: Weibchen - Thorax schwarz behaart; Körbchen schwarz. Männchen - schwarz, Prothorax manchmal gelb.
Weibchen und Männchen - 1. Glied des Metatarsus am Ende gerundet und oben an der Außenkante mit langen Haaren, die mindestens eineinhalb mal so lang sind wie das 2. Glied des Metatarsus breit ist.
Hinterleib: In beiden Geschlechtern Tergite 1 bis 3 schwarz, 4 bis 6 rot und bauchseitig nur die letzten Sternite rot behaart. Männchen - Valve mit einem nach Innen gerichteten Zahn und einer beilförmigen Spitze.
Ähnliche Arten: Weibchen im Feld von den Weibchen von Bombus confusus, Bombus ruderarius,
Bombus soroeensis und Bombus wurflenii durch die dichte Punktierung vor den Ocellen, die lange Behaarung des 1. Gliedes des Metatarsus und die Beschränkung der roten Behaarung auf die letzten Sternite unterscheidbar. Männchen
aufgrund ihrer gelben Gesichtsbehaarung und dem roten Hinterleibsende
den Männchen von Bombus pratorum,
Bombus soroeensis und Bombus wurflenii ähnlich und nur durch Genitalmerkmale sicher unterscheidbar.
Ihr Kuckuck Bombus rupestris durch die dunklen Flügel unterscheidbar.
Die ebenfalls ähnlich gefärbten
Hummelarten Bombus cullumanus (in Deutschland ausgestorben) und
Bombus mendax (Hochgebirgsart) kommen in Sachsen nicht vor.
Vergleiche auch die solitären Wildbienen
Osmia cornuta und Osmia bicolor.
Merkmale
Weibchen: Flügelspannweite der Königinnen 37–40 mm, der Arbeiterinnen 24–30 mm. Kopf minimal länger als breit,
insgesamt kurz. Antennen aus 12 Gliedern bestehend. 3. Antennenglied
kürzer als das 4. und 5. zusammen. Rüssel kurz. Oberlippengrube
tief und wohlgeformt. Lippe hellbraun befranst. Mandibel zwei- bis
dreizähnig. Clypeusbehaarung schwarz. Mesosoma schwarz, nie mit
gelben Haaren. Abdomen aus 6 Terga bestehend. Tergit 1 bis 3 schwarz,
Tergit 4 bis 6 rot gefärbt. Ränder
von Sternit 4 bis 6 rot behaart. Behaarung insgesamt eher kurz
und samtartig. Metatarsus des zweiten Beinpaares am nach hinten
gerichteten Ende abgerundet. Tibia des dritten Beinpaares konkav,
glänzend und mit schwarzen Corbiculahaaren (Sammelhärchen), welche
höchstens an den Spitzen hell gefärbt sind. Hinterer Rand des
Metatarsus des Hinterbeins nahezu gerade.
Männchen: Flügelspannweite der Drohnen 27–30 mm. Kopf in etwa so lang wie breit,
insgesamt kurz. Antenne aus 13 Gliedern bestehend. 3. Antennenglied
in etwa so lang oder länger wie das 5. Rüssel kurz.
Clypeusbehaarung gelb, deutlich kontrastiert zu den oberhalb der
Antennenbasis liegenden schwarzen Haaren. Thorax entweder komplett
schwarz behaart oder mit kopfnaher gelber Querbinde (kann reduziert
sein). Abdomennaher Thoraxbereich kann mit vereinzelten gelben
Härchen besetzt sein. Abdomen aus 7 Terga bestehend. Tergit 1 bis 3
schwarz behaart. Tergit 4 bis 7 rot
behaart. Sternit 4 bis 6 oder 5 bis 6 rot gefärbt. Die schwarze
Behaarung kann leicht grauweißlich angehaucht sein. Metatarsus und
Tibia des zweiten sowie dritten Beinpaares mit roten bis gelblichen
Härchen. Metatarsus des dritten Beinpaares verjüngt sich nur sehr
schwach.
Bei älteren Tieren kann die Farbgebung
der Härchen ausgeblichen sein (gelb → grauweißlich und rot →
gelblich).
Zur Unterscheidung der zu
verwechselnden Arten
Königinnen und Arbeiterinnen
Bombus ruderarius: Deren Ende des Metatarsus des zweiten
Beinpaares spitz ausgezogen (dornartig). Sammelhärchen deutlich
rötlich gefärbt. Rüssel lang, daher im Gegensatz zur Steinhummel
häufig an Schmetterlingsblütlern (Rotklee, Wicken, Hornklee usw.).
Bombus soroeensis: An der Außenseite des Metatarsus des
zweiten Hinterbeins nur kurze dicke Haare, keine langen dünnen.
Oberlippengrube flach und schmal. Rötliche Behaarung erst ab Mitte
von Tergit 4.
Bombus wurflenii: Ende des Metatarsus des zweiten
Beinpaares spitz ausgezogen. Rötliche Behaarung schon ab Mitte
Tergit 3. Kopf kürzer als breit. Mandibel ohne geradem Kaurand und
deutlich fünf- bis sechszähnig. In tiefen Lagen (<400m) kaum
noch zu erwarten.
Bombus confusus: Alle Sterna rötlich gefärbt. Äußerst
kurze samtartige Behaarung. 3. Antennenglied minimal länger als das
4. und 5. zusammen.
Bombus rupestris: Durch ihre Größe nur mit Königinnen
zu verwechseln. Oft mit angedeuteter gelber Querbinde am kopfnahen
Thorax. Der Chitinpanzer scheint am Abdomen durch, die Flügel sind
dunkel. Die Tibia des dritten Beinpaares ist matt und konvex geformt
sowie stark behaart.
Drohnen
Bombus pratorum: Gesichtsbehaarung nicht deutlich
kontrastiert. Etwas kleiner (11-13 mm). Flugzeit bis höchstens Ende
Juli (B. lapidarius Drohnen ab Ende Juli bis Anfang Oktober).
Behaarung insgesamt eher struppig.
Bombus wurflenii: Immer mit gelber kopfnaher Thoraxbinde.
Rötliche Behaarung bereits ab Mitte Tergit 3.
Bombus soroeensis: An den Seiten des Thorax auffällig
gelb behaart. 3. Antennenglied deutlich kürzer als das 5. Der
Metatarsus des dritten Beinpaares verjüngt sich zur Basis hin
gleichmäßig und stark.
Eine Verwechslung zwischen Männchen
und Weibchen der genannten Arten ist bei grober Betrachtung ebenfalls
möglich, hierbei ist es ratsam, die typischen Unterscheidungen, wie
Anzahl der Terga und Anzahl der Antennenglieder, zu beachten.
Verbreitung
Von Großbritannien und Skandinavien südlich bis Spanien und Sizilien, östlich bis Russland.
Lebensweise
Nester werden in vorhandenen oder selbst geschaffenen Hohlräumen über und unter der Erde angelegt: Trockenmauern, Steinhaufen, Felsspalten, Gebäude, Vogelnistkästen und Hummelnistkästen, Mäusenester. Das Hummelvolk wächst binnen einer Saison auf bis zu 300 Individuen heran. Der Blütenbesuch erfolgt an verschiedenen Pflanzenfamilien (polylektisch).
Ihr Kuckuck ist die Felsen-Kuckuckshummel (Bombus rupestris).
Lebensräume
Im Flachland in nahezu allen Bereichen, aber nie im Wald. Auch im Siedlungsbereich und daher ein Kulturfolger.
Bestandssituation
In
Deutschland und Sachsen nicht gefährdet. Bombus lapidarius ist nach
Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.
Literatur
- Amiet, F. 1996: Hymenoptera Apidae, 1. Teil. Allgemeiner Teil, Gattungsschlüssel, Die Gattungen Apis, Bombus und Psithyrus. – Insecta Helvetica 12: 98 S.
- Burger, F. 2005: Rote Liste Wildbienen. – Materialien zu
Naturschutz und Landschaftspflege, Sächsisches Landesamt für Umwelt und
Geologie, Dresden. 44 S.
- Gokcezade, J. F., B.-A. Gereben-Krenn, J. Neumayer & H.
W. Krenn 2010: Feldbestimmungsschlüssel für die Hummeln
Österreichs, Deutschlands und der Schweiz. – 42 S. [erlaubt die
Determination der Tiere in freier Natur, ohne diese abtöten zu müssen]
- Hagen, E. von & A. Aichhorn 2003: Hummeln bestimmen, ansiedeln, vermehren, schützen. – Fauna Verlag, Nottuln. 327 S.
- Løken, A. 1973: Studies on Scandinavian Bumble Bees, Norsk ent. Tidsskr. 20, Norway. 219 S.
- Mauss, V. 1994 (5. Aufl.): Bestimmungsschlüssel für die Hummeln
der Bundesrepublik Deutschland. – Deutscher Jugendbund für
Naturbeobachtung, Hamburg. 51 S.
- Westrich, P., U. Frommer, K. Mandery, H. Riemann, H. Ruhnke, C. Saure
& J. Voith 2012 ("2011"): Rote Liste und Gesamtartenliste der Bienen
(Hymenoptera, Apidae) Deutschlands. S. 373–416. – In: M.
Binot-Hafke, S. Balzer, N. Becker, H. Gruttke, H. Haupt, N. Hofbauer, G.
Ludwig, G. Matzke-Hajek & M. Strauch, Rote Liste gefährdeter Tiere,
Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). –
Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3), herausgegeben vom Bundesamt
für Naturschutz, Bonn - Bad Godesberg.
Autor(-en): Matthias Nuß, Annegret Herzog und Stefan Rothe. Letzte Änderung am 05.12.2019