Speer-Azurjungfer (Coenagrion hastulatum (Charpentier, 1825))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 31–33 mm, Hinterflügellänge: 16–22 mm.

Kopf: Je nach Färbungsvariante (siehe Thorax) farbige Flecke zwischen den Augen. Augen unterseits oft grünlich, mit Ausnahme von jungen Individuen.

Thorax: Grundfarbe bei Männchen blau, unterseits oft grünlich; bei Weibchen grün, junge Individuen blass rosa bis blass violett; durchgehende Antehumeralstreifen (Längsstreifen auf der Oberseite des mittleren Brustabschnitts), schwarze Interpleuralstreifen (seitlicher Streifen auf mittlerer Höhe). Hinterrand des Pronotums (vorderer verschmälerter Brustabschnitt) ähnelt bei beiden Geschlechtern einem weit geöffneten „V“, bei Weibchen mitunter mit leicht geschwungenen Rändern, zum Teil farbig abgesetzt.

Hinterleib: Bei Männchen Grundfarbe blau, 2. Segment mit schwarzer, speerspitzen- oder pilzförmiger Zeichnung, die variabel ist und seitlich von kleinen Strichen flankiert wird, Segmente 3 und 4 normalerweise deutlich weniger als zur Hälfte schwarz, 3. Segment mit speerspitzen- oder lanzettförmiger Zeichnung, Segment 6 üblicherweise zu dreiviertel schwarz, Segmente 8 und 9 blau. Weibchen oberseits fast komplett schwarz, schwarze Zeichnung wird zur Basis schmaler, sodass auf vorderen Segmenten seitlich mehr grüne Färbung erkennbar ist als auf den hinteren Segmenten. Junge Individuen mit blass rosaer oder blass violetter Grundfarbe. Obere Anhänge der Männchen kürzer als die unteren Anhänge.

Ähnliche Arten: Alle Arten der Gattung Coenagrion ähneln sich; besondere Ähnlichkeit besteht zur Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella), Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum), Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) und zur Mond-Azurjungfer (Coenagrion lunulatum). Die Männchen der Hufeisen- und Fledermaus-Azurjungfer besitzen seitlich auf den Hinterleibssegmenten spitz zulaufende Linien, die Weibchen einen gewellten (Hufeisen-Azurjungfer) oder stark eingebuchteten (Fledermaus-Azurjungfer) Pronotumhinterrand. Die Männchen der Helm-Azurjungfer zeigen stärker ausgeprägte lanzettförmige Zeichnungselemente auf den mittleren Hinterleibssegmenten, die Weibchen einen fast geraden Pronotumhinterrand. Die Männchen der Mond-Azurjungfer weisen einen querliegenden Halbmond auf dem 2. Hinterleibssegment auf, die Weibchen einen stark eingebuchteten Pronotumhinterrand. Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum) ohne schwarze Interpleuralstreifen.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Lebensweise

Lebensräume

Bestandssituation

Literatur

  • Bellmann, H. 1993: Libellen: beobachten – bestimmen. – Naturbuch Verlag, Augsburg. 274 S.
  • Brockhaus, T. & U. Fischer 2005: Die Libellenfauna Sachsens. – Natur & Text, Rangsdorf. 427 S.
  • Dijkstra, K.-D. B., A. Schröter & R. Lewington 2021 (2. Aufl.): Libellen Europas. Der Bestimmungsführer. – Haupt-Verlag, Bern. 336 S.
  • Dreyer, W. 1986: Die Libellen Das umfassende Handbuch zur Biologie und Ökologie aller mitteleuropäischer Arten mit Bestimmungsschlüsseln für Imagines und Larven. – Gerstenberg Verlag, Hildesheim. 219 S.
  • Heidemann, H. & R. Seidenbusch 2002: Die Libellenlarven Deutschlands. – In: F. Dahl, Die Tierwelt Deutschlands (72. Teil). – Goecke & Evers, Keltern. 328 S.
  • Sternberg, K. & R. Buchwald 2000: Die Libellen Baden-Württembergs, Band 1 Allgemeiner Teil, Kleinlibellen (Zygoptera). – Eugen Ulmer, Stuttgart. 468 S.
  • Wildermuth, H. & A. Martens 2019 (2. Aufl.): Die Libellen Europas: Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt. – Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim. 958 S.
Autor(-en): Susanne Kurze. Letzte Änderung am 15.01.2023

Männchen der Speer-Azurjungfer. Quitzdorf am See, Mai 2022.
(© Peter Diehl)


Quitzdorf am See, Mai 2022
(© Peter Diehl)


Weibchen der Speer-Azurjungfer. Quitzdorf am See, Ende Mai 2020.
(© Peter Diehl)


Speer-Azurjungfer im Dubringer Moor, Ende April 2018
(© Jörg Teumer)


Paarungsrad der Speer-Azurjungfer. Quitzdorf am See, Ende Juni 2021.
(© Peter Diehl)


Glauschnitz, 14.05.2021
(© Jörg Teumer)


Paarung der Speer-Azurjungfer. Malschwitz, Anfang Juni 2020.
(© Peter Diehl)


Paarungsrad der Speer-Azurjungfer an den Nixenteichen in Kromlau, Mitte Mai 2018.
(© Peter Diehl)


Speer-Azurjungfer im Dubringer Moor, Ende April 2018
(© Jörg Teumer)
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