Gemeine Wespe (Vespula vulgaris (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Kopf: Kurzkopfwespe. Clypeus gelb, in der Mitte mit senkrechter schwarzer Binde; Augenbucht vollständig gelb, der Innerrand ist gerade begrenzt; seitlich hinter den Augen gelb.

Thorax: Gelber Seitenstreifen an der Vorderbrust nach unten nicht erweitert.

Hinterleib: die schwarzen Punkte liegen meist an den Vorderrändern der gelben Binden und sind dort, zumindest auf den vorderen Tergiten, nicht vollständig gelb umschlossen.

Ähnliche Arten: Bei der Deutschen Wespe Vespula germanica ist der Innenrand der gelben Augenbucht in Richtung des gelben Stirnfleckes erweitert, der gelbe Seitenstreifen an der Vorderbrust ist nach unten erweitert und die schwarzen Punkte auf dem Hinterleib sind überwiegend gelb umschlossen. Vergleiche auch Vespula rufa.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Lebensweise

Die Jungkönigin verläßt nach dem Winter ihr Überwinterungsquartier und geht auf Nahrungssuche an Weidenkätzchen, um dort Nektar aufzunehmen. Daraufhin sucht sie einen Nistplatz in Hohlräumen im Boden oder hinter Verschalungen von Gebäuden. Aus Fasern von morschem Holz und unter Zugabe von Speichel baut sie ein Papiernest, dessen Farbe und Musterung von der Art des verwendeten Holzes abhängen. Zunächst legt sie 10–20 Brutzellen an, in die sie jeweils ein Ei legt. Die daraus schlüpfenden Larven füttert sie mit erbeuteten Insekten, vor allem Fliegen, die sie mit ihrem Stachel tötet. Schon wenige Wochen nach der Nestgründung schlüpfen die ersten Arbeiterinnen, die nun der Königin beim Bau von Brutzellen sowie bei der Fütterung der Larven helfen. Damit kann sich die Königin ganz der Eiproduktion widmen. Im September, auf dem Höhepunkt der Entwicklung, kann das Nest einen Durchmesser von über 30 cm erreichen und etwa 7.000 Individuen enthalten. Aus den Larven entwickeln sich jetzt Geschlechtstiere, die sich paaren. Die Männchen sterben wenig später, die Arbeiterinnen mit Frosteintritt. Nur die Jungköniginnen überwintern.

Lebensräume

Bestandssituation

Die Gemeine Wespe ist neben der Deutschen Wespe in unserer Region die häufigste Art der Faltenwespen (Vespidae).

Literatur

  • Bellmann, H. 1995: Bienen, Wespen, Ameisen: die Hautflügler Mitteleuropas. - Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart. 336 S.
  • Dvořák, L. & S. P. M. Roberts 2006: Key to the paper and social wasps of Central Europe (Hymenoptera: Vespidae). – Acta Entomologica Musei Nationalis Pragae 46: 221-244.
  • Orlow, M. von 2011: Mein Insektenhotel. Wildbienen, Hummeln & Co. im Garten. – Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. 190 S.

Links

Gemeine Wespe in Wikipedia

 

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 25.08.2022

Chemnitz-Wittgensdorf 09.09.2018
(© Benjamin Franke)


Gemeine Wespe in Pretzschendorf im Juli 2012
(© Angela Kühne)


Vespula vulgaris am 29.08.2013 in Dresden-Tolkewitz. Deutlich zu sehen sind die vollständig gelb ausgefüllte Augenbucht und der gerade gelbe Streifen am Thorax ist nach unten nicht erweitert.
(© Franziska Bauer)


Gemeine Wespe auf Freisitz am Untermarkt in Görlitz, Oktober 2014
(© Michael Happ)
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