Merkmale
Diese Bodenwanzenart weist die für die meisten Vertreter der Unterfamilie Oxycareninae typische ovale, hinten verbreiterte Körperform und den lang dreieckigen Kopf auf. Für die Art sind die braune oder schwarze Binde auf den vorn und hinten hellen Halsschild, die nicht weiter auffälligen Fühlerhöcker (vgl. hierzu Metopoplax ditomoides und die Zähne an der Unterseite der Oberschenkel (1 großer Zahn, mehrere kleine) signifikante Merkmale. Männchen der Art sind perfekt so geformt und so groß wie Samen der Wiesenflockenblume und zwischen diesen zum Beispiel im Kescher kaum zu erkennen.
Verbreitung
Die Art kommt vom Mittelmeerraum durch Zentralasien bis in den Norden Chinas vor. Bis vor wenigen Jahren ersteckte sich das Areal nördlich bis nach Zentralfrankreich und östlich der Alpen bis in die pannonischen Gebiete Österreichs. Mittlerweile sind eine Reihe Funde aus Tschechien und auch aus Südwestdeutschland bekannt.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist erst seit wenigen Jahren in Deutschland (Baden-Württemberg, Sachsen, Rheinland-Pfalz) nachgewiesen und hat sich mittlerweile im Dresdner Elbtal etabliert, wobei die Populationsgrößen je nach sommerlicher Witterung stark schwanken. Die stabilsten Vorkommen sind auf dem Dresdner Heller vorhanden. Die Art ist als Gewinner der Klimaveränderung einzustufen. Der Einwanderung in Deutschland waren bereits deutliche Ausbreitungstendenzen in Tschechien vorausgegangen.
Lebensweise
Die Art ist an Flockenblumen (Centaurea sp.) gebunden. In Sachsen wurde die Art sowohl auf Wiesenflockenblume (Centaurea jacea) als auch Rispenflockenblume (Centaurea stoebe) nachgewiesen. Die Art kommt erst sehr spät im Jahr (Ende Mai) aus dem Überwinterungsquartier und paart sich dann im Juni. Im August konnten Larven nachgewiesen werden - die neue Erwachsenengeneration war dann in Sachsen ab Ende August / Anfang September anzutreffen.
Lebensräume
Die besiedelt offene Lebensräume (Wiesen, Brachen, Wegraine) mit Vorkommen der Flockenblume. Die Lebensräume weisen in der Regel keine Mahd oder Pflege auf - oft handelt es sich auch um leicht ruderalisierte Standorte.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen selten und ungefährdet.
Literatur
- Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
- Dietze, Ringo & Münch, Michael & Vogel, Doris (2006): Bemerkenswerte Funde von Wanzen in Sachsen - Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 1: 2-32
- Péricart, Jean (1999): Hémiptères Lygaeidae euro-méditerranéens. Vol. 2 - Faune de France 84B: 1-453
- Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2007): Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. - Die Tierwelt Deutschlands 78
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 26.06.2012