Merkmale
Rhyparochromus phoeniceus unterscheidet sich von dem sehr ähnlichen Rhyparochromus pini an dem weißen schmalen Außenrand des häutigen Deckflügelabschnittes. Ferner ist der Außenrand des Halsschildes weder schmal braun gesäumt wie bei Rhyparochromus pini noch besitzt der Halsschild unpunktierte größere weiße Bereichen in der Mitte an den Außenrändern, wie dies bei Rhyparochromus vulgaris der Fall ist. Mit 7,1 bis 8,2 mm Körperlänge ist die Art ein größerer Vertreter der Bodenwanzen.
Verbreitung
Das Areal umfaßt Europa mit Ausnahme der atlantischen Bereiche und dem nördlichen Skandinavien. Ferner reicht die Verbreitung bis nach Nordafrika und Kleinasien.
Vorkommen in Sachsen
Rhyparochromus phoeniceus ist in Sachsen sehr selten und es existiert nur ein aktuellerer Fund aus der Muskauer Heide. Die Art konnte bisher nicht wie Rhyparochromus vulgaris von den klimatischen Veränderungen profitieren.
Lebensweise
Wie die meisten Bodenwanzen überwintert die Art als Imago und paart sich im Frühjahr. Larven sind von Mai bis August, die ersten erwachsenen Tiere wieder ab August anzutreffen.
Lebensräume
Besiedelt werden offene bis halboffene Standorte in denen of auch einzelne Nadelbäume eingestreut sind, oder die an Nadelwald angrenzen. Die Art soll eine gewisse Vorliebe für kalkhaltige Böden besitzen, was ihre Seltenheit in Sachsen erklären mag.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen extrem selten und akut vom Aussterben bedroht.
Literatur
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 25.04.2013