Capsus wagneri (Remane, 1950)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die Art ist im Gegensatz zu Capsus ater stets komplett schwarz gefärbt, nur die Schenkel besitzen einzelne hellere Ringe. Eine sichere Trennung von der ebenfalls komplett schwarzen und ebenfalls an Pfeifengras lebenden Capsus pilifer ist nur an genitalanatomischen Merkmalen der männlichen Tiere sicher möglich.

Verbreitung

Die Art ist von Europa durch Innerasien bis Sibirien und Japan verbreitet. Sie fehlt allerdings im Süden Europas.

Vorkommen in Sachsen

Der Großteil der Funde dieser Art erfolgte in den oberen Lagen der Mittelgebirge. Nur zwei Funde betreffen die Lausitzer Heide- und Teichlandschaft bzw. die Dresdener Heide. Die Art ist selten und an ihren Standorten oft mit der zahlenmäßig stärkeren Capsus ater gemeinsam anzutreffen.

Lebensweise

Die Art überwintert im Eistadium. Larven erscheinen im späten Frühjahr bevor dann im Juli die erwachsenen Tiere auftreten, die bis in den August gefunden werden können.

Lebensräume

Die Funde im sächsischen Erzgebirge erfolgten in der Regel auf feuchteren Offenlandstandorten mit Pfeifengrasvorkommen. Ob die in der Literatur angegebene Bindung an Reitgrasarten hier in Frage kommt ist eher unwahrscheinlich - zwar waren an vielen Standorten auch Bestände von Wolligem Reitgras (Calamagrostis villosa) vorhanden - es erfolgten aber bisher keine Funde in reinen Reitgrasbeständen - andererseits erfolgten eine Reihe Nachweise bei gezielter Suche auf Pfeifengras (Molinia caerulea s.l.).

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, Kurt (2003): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 1. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3-17
  • Arnold, Kurt (2005): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 2. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 25: 79-89
  • Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2004): Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). - Die Tierwelt Deutschlands 75
  • Wagner, Eduard (1952): Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 41
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.04.2013

Weibchen von Capsus wagneri. Marienberg, Waldschneise mit Pfeifengrasbulten am Reitsteig südlich NSG "Mothäuser Heide". 20.07.2013.
(© Michael Münch)
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