Capsus ater (Linnaeus, 1758)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Bei Capsus ater treten im vergleich zu den beiden selteneren Schwesterarten Capsus wagneri und Capsus pilifer bei den Weibchen auch nicht völlig schwarz gefärbte Tiere auf. So gibt es Farbvarianten mit orangebraunem Kopf und / oder Halsschild und die Beine zeigen oft eine überwiegend rot oder orangerote Färbung mit einzelnen schwarzen Ringen. Bei fast komplett schwarzen (männlichen) Tieren ist eine sichere Unterscheidung nur anhang von genitalanatomischen Merkmalen möglich.

Verbreitung

Die Art kommt in ganz Europa einschliesslich des nördlichen Mittelmeerraumes vor und weiter bis Kleinasien und zum Kaukasus sowie bis nach Sibieren. Sie wurde auch nach Nordamerika verschleppt.

Vorkommen in Sachsen

Die Art kommt in ganz Sachsen häufig vom Flachland bis auf die höchsten Erzgebirgsgipfel vor.

Lebensweise

Die Art überwintert im Eistadium. Larven erscheinen im späten Frühjahr bevor dann im Juni die erwachsenen Tiere auftreten, die bis in den Hochsommer gefunden werden können.

Lebensräume

Die Art kommt auf Wiesen verschiedener Prägung vor. Besiedelt werden sowohl trocknere als auch frische und feuchte Wiesenstandorte. Die Art scheint auch gegen eine Auflassung der Wiesen tolerant zu sein.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Achtziger, Roland & Tautenhahn, Susanne (2006): Wanzen- (Heteroptera) und Zikadenarten (Auchenorrhyncha) des Campus der TU Bergakademie Freiberg - Mitteilungen des Naturschutzinstitutes Freiberg Freiberg 2: 29-37
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Brändle, Martin & Rieger, Christian (1999): Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239-258
  • Büttner, Kurt & Wetzel, Curt (1964): Die Heteropterenfauna Westsachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 (2): 69-100
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Michalk, Otto (1938): Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten - Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15-18
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Vogel, Jürgen (1998): Wanzen (Heteroptera) in: Das Dubringer Moor - StUFA Bautzen und Naturforsch.Ges. der Oberlausitz: 59-60
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2004): Wanzen Band 2. Cimicomorpha. Microphysidae (Flechtenwanzen) Miridae (Weichwanzen). - Die Tierwelt Deutschlands 75
  • Wagner, Eduard (1952): Blindwanzen oder Miriden. In: Dahl, F., Dahl, M. & H. Bischoff (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 41
  • Wagner, Eduard (1974): Die Miridae Hahn, 1831, des Mittelmeerraumes und der Makronesischen Inseln (Hemiptera, Heteroptera). Teil 1 - Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden Supplement 37: i-iii, 1-484
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.04.2013

Capsus ater, Salzwiesen an der Hagenschen Wiek WNW Lobbe (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Rügen), 14.06.2009
(© Michael Münch)


Das am rötlichen Kopf und Halsschild  leicht erkennbare Weibchen von Capsus ater (Linnaeus, 1758) auf einer Streuobstwiese im Vogtland, Juni 2019.
(© Daniel Werner)
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