Rhododendron-Netzwanze (Stephanitis rhododendri Horváth, 1905)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Die Rhododendron-Netzwanze ist ein etabliertes Neozoon - sie gehört nicht ursprünglich zur europäischen Fauna.

Merkmale

Die 3 bis 4 mm großen Arten der Gattung Stephanitis sind durch eine fast viereckige Körperform recht markant gebaut. Stephanitis rhododenri unterscheidet sich durch die nach vorn gleichbleibend hoch verlaufenden Wangenplatten an der Kopfunterseite und die nur in der vorderen Deckflügelhälfte vorhandene braune Zeichnung von den anderen bei uns vorkommenden Arten der Gattung Stephanitis.

Verbreitung

S. rhododendri stammt aus Nordamerika, wo sie ursprünglich den Osten bewohnte. Die Art ist heute als Neozoon in Europa, Australien, Neuseeland und Südafrika eingebürgert, wohin sie wahrscheinlich mit Pflanzmaterial verschleppt wurde.

Vorkommen in Sachsen

Die Art wird deutlich seltener gefunden als Stephanitis oberti - möglicherweise wird sie auch stärker bekämpft, da sie die Rhodendronbüsche sichtbarer besaugt als ihre Schwesterart.

Lebensweise

Die Art lebt an Rhododendron in Gärten und Parks, wo sie bei Massenauftreten durch Besaugen der Blätter schädlich werden kann. Man findet die Tiere auf der Unterseite von Blättern, wobei im Gegensatz zur Schwesterart Stephanitis oberti auch besonnte und am Busch aussen liegende Blätter bewohnt werden.

Lebensräume

Parkanlagen, Gärten mit Rhododendron

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten. Da in vielen Parks kein Insektizideinsatz stattfindet, dürfte die Art eher ungefährdet sein.

Literatur

  • Arnold, Kurt (1999): Kommentiertes vorläufiges Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) im Freistaat Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen 48: 3-24
  • Arnold, Kurt (2003): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Hemiptera) - 1. Beitrag - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 24: 3-17
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Péricart, Jean (1983): Hémiptères Tingidae euro-méditerranéens - Faune de France 69: 1-618
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2006): Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 10.07.2012

Stephanitis rhododendri. Gut zu erkennen ist die braune Zeichnung, die bei S. rhododendri nur im vorderen Teil der Deckflügel vorhanden ist. Bad Muskau, Pückler-Park Höhe Schloß (Deutschland, Sachsen, Landkreis Görlitz), 10.09.2008
(© Michael Münch)


Stephanitis rhododendri. Unter dem Kopf sind die weit nach vorn reichenden und auf ganzer Länge annäherend gleich hoch ausgebildeten Wangenplatten zu sehen. Bad Muskau, Pückler-Park Höhe Schloß (Deutschland, Sachsen, Landkreis Görlitz), 10.09.2008
(© Michael Münch)
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